„Dieselbe schlichte ehrliche Liebenswürdigkeit, der kindlich naive Ton, der aus seinen Werken spricht, war auch der Grundzug seines Charakters; er verstand nicht nur die Kunst der Töne, sondern auch die noch seltenere Kunst, ‚Mensch‘ zu sein.“ Mit diesen fast liebevollen Worten beschrieb Alfons Stier in der Festchronik zum 10. Fränkischen Sängerbundesfest Würzburg 1904 eine Persönlichkeit, die sich im 19. Jahrhundert in höchsten Maßen um den deutschen Männergesang verdient gemacht hat: Valentin Eduard Becker (1814-1890). Heute ist der Komponist vor allem durch das Frankenlied „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“ bekannt, daneben schuf er aber auch rund 400 Männerchöre, 100 Werke für gemischten Chor, Studentenlieder, einige Opern und Singspiele, wie auch Instrumentalmusik und geistliche Werke. Seinen ersten Musikunterricht erhielt Valentin Eduard Becker bei seinem Vater, der unter anderem als Organist und Chordirektor am Würzburger Stift Haug tätig war. Er setzte seine musikalische Ausbildung bei Franz Xaver Eisenhofer fort, der sich seinerzeit auf dem Gebiet des Männergesangs bereits einen Namen gemacht hatte. Trotz seiner musikalischen Begabung wählte Valentin Eduard Becker aber einen bodenständigen Beruf und begab sich in die Dienste der Stadt Würzburg, wo er 1864 das Amt des Stadtkämmerers erhielt. Valentin Eduard Becker war 1842 maßgeblich an der Gründung der „Würzburger Liedertafel“ beteiligt. Daneben rief er 1847 den „Würzburger Sängerverein“ ins Leben, der heute den „Oratorienchor Würzburg“ und den „Valentin-Becker-Chor“ unter einem Dach beherbergt. Ferner war er seit 1877 Dirigent des „Akademischen Gesangvereins der Universität“ Würzburg. Dem Fränkischen Sängerbund gehörte Valentin Eduard Becker seit seiner Gründung im Jahr 1862 als Mitglied des Ausschusses an. Anlässlich seines 200. Geburtstag, der bereits am 20. November 2014 gefeiert werden durfte, zeigt das Sängermuseum Feuchtwangen eine Sonderausstellung zum Leben und Schaffen des Komponisten. Zahlreiche Originale aus dem Nachlass, der sich zum größten Teil im Besitz des Sängermuseums befindet, zeichnen das Bild eines Künstlers, der sich – neben seiner ernsten beruflichen Tätigkeit – nicht selten auch in äußerst humorvoller Weise auf dem Gebiet der Musik betätigt hat. Die Sonderausstellung ist während der Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag, 10:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr zu sehen.
20. May 2015 - 00:00
Am Spittel 2-6
Feuchtwangen
91555
Deutschland

Aktueller Termin von "Sängermuseum Feuchtwangen"

Sonderausstellung "Wohlauf, die Luft geht frisch und rein..." - Valentin Eduard Becker zum 200. Geburtstag

20. May 2015 - 00:00 – 15. Nov 2015 - 00:00
Sängermuseum Feuchtwangen

„Dieselbe schlichte ehrliche Liebenswürdigkeit, der kindlich naive Ton, der aus seinen Werken spricht, war auch der Grundzug seines Charakters; er verstand nicht nur die Kunst der Töne, sondern auch die noch seltenere Kunst, ‚Mensch‘ zu sein.“

Mit diesen fast liebevollen Worten beschrieb Alfons Stier in der Festchronik zum 10. Fränkischen Sängerbundesfest Würzburg 1904 eine Persönlichkeit, die sich im 19. Jahrhundert in höchsten Maßen um den deutschen Männergesang verdient gemacht hat: Valentin Eduard Becker (1814-1890). Heute ist der Komponist vor allem durch das Frankenlied „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“ bekannt, daneben schuf er aber auch rund 400 Männerchöre, 100 Werke für gemischten Chor, Studentenlieder, einige Opern und Singspiele, wie auch Instrumentalmusik und geistliche Werke.

Seinen ersten Musikunterricht erhielt Valentin Eduard Becker bei seinem Vater, der unter anderem als Organist und Chordirektor am Würzburger Stift Haug tätig war. Er setzte seine musikalische Ausbildung bei Franz Xaver Eisenhofer fort, der sich seinerzeit auf dem Gebiet des Männergesangs bereits einen Namen gemacht hatte. Trotz seiner musikalischen Begabung wählte Valentin Eduard Becker aber einen bodenständigen Beruf und begab sich in die Dienste der Stadt Würzburg, wo er 1864 das Amt des Stadtkämmerers erhielt.

Valentin Eduard Becker war 1842 maßgeblich an der Gründung der „Würzburger Liedertafel“ beteiligt. Daneben rief er 1847 den „Würzburger Sängerverein“ ins Leben, der heute den „Oratorienchor Würzburg“ und den „Valentin-Becker-Chor“ unter einem Dach beherbergt. Ferner war er seit 1877 Dirigent des „Akademischen Gesangvereins der Universität“ Würzburg. Dem Fränkischen Sängerbund gehörte Valentin Eduard Becker seit seiner Gründung im Jahr 1862 als Mitglied des Ausschusses an.

Anlässlich seines 200. Geburtstag, der bereits am 20. November 2014 gefeiert werden durfte, zeigt das Sängermuseum Feuchtwangen eine Sonderausstellung zum Leben und Schaffen des Komponisten.

Zahlreiche Originale aus dem Nachlass, der sich zum größten Teil im Besitz des Sängermuseums befindet, zeichnen das Bild eines Künstlers, der sich – neben seiner ernsten beruflichen Tätigkeit – nicht selten auch in äußerst humorvoller Weise auf dem Gebiet der Musik betätigt hat.

Die Sonderausstellung ist während der Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag, 10:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr zu sehen.

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