„Es kommt mir vor, als ob ich von einer eigenartigen Schwerelosigkeit getragen werde. Ein Zustand, der – wie durch zwei Magnete erzeugt – sich gegenseitig anzieht aber distanziert verhält. Die Spannung, die in diesem Zwischenraum entsteht, ist mehr spürbar als physikalisch erklärbar. Wie ein Getragensein auf unsichtbaren Flügeln.“  In der Ausstellung „floating“ verweist der Künstler Thomas Egelkamp auf einen tiefen Widerspruch zwischen dem, was wir objektiv wahrnehmen und dem, was sich uns im zweiten Hinschauen subjektiv zeigt. So erscheint die Schwere der Materie in der genauen Betrachtung als leicht, oder die Weite des Raums als greifbar nah. In den Bildern und Objekten des Künstlers spiegelt sich eine Dialektik der Wahrnehmung wider, die den Gegensatz nicht als ein polar sich gegenüberstehendes Faktum beschreibt, sondern als ein gleichzeitig einschließendes Phänomen der Erscheinungen. Diese Gleichzeitigkeit bewegt sich in einem Raum, der performativ sich ständig verändert und seine Dimensionen immer wieder in Frage stellt. Ein katalytischer Raum, dessen Grenzen sich verwischen und schwer fassbar sind. Das Blau in seinen Bildern erzeugt Tiefe und zugleich wirkt es flach. Die Steine in seiner Bodeninstallation wirken zentriert und ruhig, gleichzeitig scheinen sie zu wandern und ermöglichen dem Blick des Betrachters, sich von der natürlichen Schwere der Steine zu lösen. Egelkamp spielt mit der Wahrnehmung ohne in einen phantastischen Realismus zu verfallen. Seine Arbeiten sind unmittelbar erfahrbar und erzeugen eine Wirklichkeit, die nicht zwischen objektiver und subjektiver Wahrheit unterscheidet. Die Leere zwischen den Dingen ist für ihn genauso real wie die Dinge selbst es sind.
20. Nov 2022 - 10:00
Markt 46
Siegburg
53721
Deutschland

Aktueller Termin von "Stadtmuseum Siegburg"

Thomas Egelkamp (1963–2021) „floating“

20. Nov 2022 - 10:00 – 15. Jan 2023 - 18:00
Stadtmuseum Siegburg

„Es kommt mir vor, als ob ich von einer eigenartigen Schwerelosigkeit getragen werde. Ein Zustand, der – wie durch zwei Magnete erzeugt – sich gegenseitig anzieht aber distanziert verhält. Die Spannung, die in diesem Zwischenraum entsteht, ist mehr spürbar als physikalisch erklärbar. Wie ein Getragensein auf unsichtbaren Flügeln.“ 

In der Ausstellung „floating“ verweist der Künstler Thomas Egelkamp auf einen tiefen Widerspruch zwischen dem, was wir objektiv wahrnehmen und dem, was sich uns im zweiten Hinschauen subjektiv zeigt. So erscheint die Schwere der Materie in der genauen Betrachtung als leicht, oder die Weite des Raums als greifbar nah. In den Bildern und Objekten des Künstlers spiegelt sich eine Dialektik der Wahrnehmung wider, die den Gegensatz nicht als ein polar sich gegenüberstehendes Faktum beschreibt, sondern als ein gleichzeitig einschließendes Phänomen der Erscheinungen. Diese Gleichzeitigkeit bewegt sich in einem Raum, der performativ sich ständig verändert und seine Dimensionen immer wieder in Frage stellt. Ein katalytischer Raum, dessen Grenzen sich verwischen und schwer fassbar sind. Das Blau in seinen Bildern erzeugt Tiefe und zugleich wirkt es flach. Die Steine in seiner Bodeninstallation wirken zentriert und ruhig, gleichzeitig scheinen sie zu wandern und ermöglichen dem Blick des Betrachters, sich von der natürlichen Schwere der Steine zu lösen.

Egelkamp spielt mit der Wahrnehmung ohne in einen phantastischen Realismus zu verfallen. Seine Arbeiten sind unmittelbar erfahrbar und erzeugen eine Wirklichkeit, die nicht zwischen objektiver und subjektiver Wahrheit unterscheidet. Die Leere zwischen den Dingen ist für ihn genauso real wie die Dinge selbst es sind.

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