Aus einer interessanten familiären Konstellation heraus entstand unsere neue Sonderausstellung. Hannelore Klätte (*1942) und ihre Tochter Mechthild Bungenberg (*1966) präsentieren erstmals gemeinsam eine umfassende Werkschau ihres künstlerischen Schaffens.

Der Reiz dieser Ausstellung liegt dabei längst nicht nur in der verwandtschaftlichen Beziehung der beiden Künstlerinnen. Der kreative »Dialog der Generationen« überrascht auch mit ganz unterschiedlichen Motiven, Stilistiken und Maltechniken. Während Hannelore Klätte immer wieder gern den ihr nahen Herrnhuter Hutberg mit dem Gottesacker und den markanten alten Linden aufgreift, ist Mechthild Bungenbergs bevorzugtes Motiv das Meer mit all seinen veränderlichen Facetten. Beide eint ihre Experimentierfreude an ganz verschiedenen Techniken - das Vergnügen am neugierigen Ausprobieren spricht aus vielen ihrer Arbeiten.

Die Gemeinschaftsausstellung ist aber auch ein Spiegelbild gegenseitiger Inspiration und bezeugt, wie »Mutters Tochter« von »Tochters Mutter« gelernt hat und wie es selbstverständlich auch umgekehrt der Fall war. 

Eine Besonderheit dieser Ausstellung ist, dass neben Malerei und Zeichnung auch die Kalligraphie einen besonderen Stellenwert erhält. Denn sowohl Hannelore Klätte als auch Mechthild Bungenberg beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dieser »Kunst des schönen Schreibens« und beide haben es dabei zu bemerkenswerter Fertigkeit gebracht. In einer Zeit, in der einem immer seltener eine wirklich schöne Handschrift begegnet, sind diese Arbeiten ein ganz besonderer Genuss.