Gustav Bauernfeind der Orientmaler
Die internationale Bedeutung des am 4. September 1848 in Sulz geborenen Orientmalers Gustav Bauernfeind lässt sich sehr einfach an den Versteigerungserlösen für seine prachtvollen Gemälde in Millionenhöhe ermessen.
Es ist dem ehrenamtlichen Engagement des Heimatforschers Hugo Schmid zu verdanken, dass sich heute in der Kernstadt von Sulz das Bauernfeind-Museum befindet. Im heutigen Museum werden ca. 200 Werke, darunter 75 Originale in Form von Zeichnungen, Aquarellen und Ölgemälden, gezeigt. Daneben dokumentieren Fotos, Briefe und Schriftstücke den Lebensweg dieses Ausnahmekünstlers.
Im Architekturstudium erarbeitete sich Gustav Bauernfeind die Basis für sein künstlerisches Wirken. Für den Engelhorn-Verlag in Stuttgart erstellte er Zeichnungen, die in Form von 106 Holzstichen zur Illustration der Prachtbände „Italien. Eine Reise von den Alpen bis zum Ätna“ und „Das Schweizerland. Eine Sommerfahrt durch Gebirg und Tal“ verwendet wurden.
1877 brach Gustav Bauernfeind mit seinen Freunden aus dem Studium, Gustav Schönleber und Ludwig Dill gemeinsam nach Chioggia auf. In dieser Zeit entstanden verschiedene Ölstudien und Ölgemälde, es war für ihn der Einstieg in die Ölmalerei.
Von 1880 bis 1889 unternahm er drei Orientreisen, bei denen er sich über vier Jahre in den Ländern Palästina, Libanon und Syrien aufhielt. Die große Bedeutung seiner Orientmalerei liegt in der photographisch exakten Wiedergabe von Alltagssituationen mit ihren Farben und Lichtverhältnissen in diesen Ländern. Aus finanziellen Gründen ist er 1896 mit seiner Frau Elise und ihrem einzigen Kind Otto nach Jerusalem in die Templersiedlung umgezogen. Er starb am 24. Dezember 1904 und fand auf dem Templerfriedhof in Jerusalem seine letzte Ruhestätte.
Öffnungszeiten: Sonntags 14.00 bis 17.00 Uhr und nach Vereinbarung Eintrittspreis: 2,50 €