Das 1992 eröffnete Heimatmuseum befindet sich im ehemaligen Jagdhaus der Grafen von Nassau-Weilburg und wurde in der Zeit von 1719 bis 1721 gebaut. Der erste Bewohner war der Oberförster Johann Gottfried Seyfarth mit seiner Familie, der seinem Landesherrn Carl-August diente. Das Gebäude ist seit 1838 im Besitz der Gemeinde und war bis 1965 Schule und Lehrerwohnung. Es steht unter Denkmalschutz.
Die Initiatoren und Betreiber des Museums, die Gemeinde Hüttenberg und der Heimatkundliche Verein, sind bestrebt, sowohl der bäuerlichen Tradition des Hüttenberger Landes gerecht zu werden als auch an die in die Literatur eingegangene Ballnacht vom 9. Juni des Jahres 1772 zu erinnern, die sich in diesem Haus ereignete und deren bedeutendster Teilnehmer J.W. Goethe war.
Im Erdgeschoss sind zwei Räume, in denen landwirtschaftliches Gerät und bäuerliches Gebrauchsgut aus vergangen Jahren sowie Werkzeuge des Stellmachers und eine Reihe von Fotos aus „der guten alten Zeit“ präsentiert werden. Ein Schwerpunkt sind dabei Produktionsmittel für den weit über die Grenzen hinaus bekannten „Hüttenberger Handkäse“, der, wie der Name sagt, in früheren Zeiten mit der Hand geformt wurde, am Ende des
19. Jahrhunderts mit der Käseklappe, aber schon seit Jahrzehnten mit Käseformmaschinen. Die Stationen dieser Entwicklung lassen sich durch die Exponate nachvollziehen.
Geräte zur Flachsbearbeitung und zum Backen sowie das Mobiliar einer Schulklasse sind im Dachgeschoss untergebracht.