Das Museum
„Ein Museum zum Anfassen“
Das vom Heimat- und Geschichtsverein verwaltete Leeheimer Heimatmuseum befindet sich in der Backhausstraße 8. In den verschiedenen Räumen einer früheren landwirtschaftlichen Hofreite sind in jahrelanger Arbeit attraktive Ausstellungsbereiche geschaffen worden. Gegenstände von Leeheimer Einwohnern aus Haus, Hof, Handwerk und Landwirtschaft legen Zeugnis über das Leben und die Arbeitsgewohnheiten früherer Generationen ab.
Unter dem Motto „Ein Museum zum Anfassen“ , das sich die Museumsleitung auf die Fahne geschrieben hat, werden zum Beispiel in der „Straße des Handwerks“ viele Geräte anschaulich dargestellt und auch die Möglichkeit geboten in der Schreinerei, der Sattlerei, der Schusterwerkstatt, einer Schmiede, einer Korbflechterei, in der Dachdeckerwerkstatt, und vielem mehr deren Funktionsweise selbst zu erproben. Als besondere Rarität ist dort auch eine Wagnerei mit funktionierender Transmission zu bestaunen.
Anhand eines in einem Baumstamm eingebauten Touchscreen-Monitors erfahren Museumsbesucher vor naturnah gestalteten Dioramen Interessantes und Wissenswertes über Art und Lebensweise von mehr als 60, überwiegend heimischer, präparierter Tiere aus Wald und Flur.
In einem weiteren, erst jüngst neu gestalteten Ausstellungsraum wird in weißen Vitrinen Altes in neuem Outfit übersichtlich präsentiert. Anschaulich dargestellt werden dort zum einem Rührgeräte, Kaffeemühlen, Schneidegeräte und Waagen von einst bis jetzt. Zum anderen bietet die Darstellung der Telekommunikation von der Wende des vorigen Jahrhunderts, der Entwicklung von Schreibmaschinen und Fernschreibern bis hin zur heutigen Mobiltelefon-Generation einen anschaulichen Einblick in den technischen Fortschritt der vergangenen mehr als 100 Jahre.
Präsentiert und auch zum Ausprobieren dargestellt werden Geräte aus Landwirtschaft und bäuerlichen Verarbeitungsprozessen, wie Getreideanbau bis zur Herstellung des Endproduktes, Buttererzeugung und Obstverarbeitung.
Sinnvoll ergänzt werden die Ausstellungstücke aus den verschiedensten Lebensbereichen auch durch Bodenfunde und Exponate aus der Vorzeit. Ein umfassendes, zum Blättern und Stöbern einladendes Bildarchiv mit mehr als 12.500 Datensätzen rundet das Museumsangebot ab.
Das seit einigen Jahren ebenfalls dem Museum angeschlossene Wohnhaus beherbergt neben einer so genannten „Mettekisch“ (Mittenküche – in der Mitte des Hauses), einen „Tante- Emma“- und Friseurladen, sowie Küche, Herrenzimmer, Wohn- und Schlafstube aus Omas Tagen.
Für die jüngsten Museumsbesucher präsentiert der Verein Kinder- und Puppenzimmer aus vergangenen Tagen zum Anfassen und Ausprobieren mit zwei richtigen „Hinguckern“, nämlich einem gangbar aufbereitetem bunten Holzkarussell und einem Riesenrad. Immer wieder bestaunt wird das original eingerichtete Klassenzimmer, in dem Generationen von Leeheimer Bürgern dicht gedrängt zwischen engen Holzbänken und Schreibpulten und obligatorischem Tintenfass mit dem so genannten Ernst des Lebens konfrontiert wurden.
Mit dem neuen Geschichtszimmer im Obergeschoß des Wohnhauses hat das „Museum zum Anfassen“ ein weiteres Aushängeschild.
Der flächenmäßig sehr überschaubare Ausstellungsraum bietet eine beeindruckende Fülle an Informationen, die mit ihrer übersichtlichen Gestaltung Besucher zu einer Entdeckungsreise in die Leeheimer Ortsgeschichte einladen.
Ein beleuchtetes Band im oberen Bereich bietet Informationen zur allgemeinen deutschen Geschichte vom Vormärz bis in die Gegenwart und bietet, in Form eines Zeitstrahls, Orientierung sowie die Möglichkeit zum gezielten Einstieg in die einzelnen Epochen. Unter diesen finden sich reich bebilderte Tafeln zur Geschichte Leeheims, die den Hauptteil der Ausstellung ausmachen. Ergänzt werden diese Informationen durch kleine Vitrinen im unteren Bereich, in denen passende Objekte ihren Platz gefunden haben.
Die frische und moderne Gestaltung des neuen Raumes wird durch den Einsatz zeitgemäßer Technik unterstrichen. Ein Touchscreen-Monitor bietet Informationen zu den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges, der in diesem neuen Ausstellungskonzept erstmals einen umfangreicheren Platz findet.
In der Mitte des Raumes steht ein Terminal mit Sitzmöglichkeit, das gedankliche Verbindungen zum Arbeitsplatz bekannter Raumschiffkommandanten wachruft. Ein Display fordert hier zu weiteren Reisen in die „unendlichen Weiten“ der Geschichte auf. Hier kann man nicht nur Animationen zur Entwicklung des Ortes sowie möglicher Überschwemmungsgebiete rund um Leeheim abrufen, sondern findet auch Zugang zum Angebot des Lebendigen Online Museums (LEMO) des Deutschen Historischen Museums in Berlin.
Wer sich ein Stück der Ausstellung mit nach Hause nehmen möchte, sei es eine Tafel zum Nachlesen oder ein Bild, auf dem man Verwandte oder Ereignisse vergangener Tage entdeckt hat, hat sogar dazu die Möglichkeit. Gegen eine geringe Gebühr kann ein USB-Stick erworben werden, auf den sich Besucher am Hauptterminal die gewünschten Dateien speichern können.
Ein geräumiger Versammlungsraum und der Museumshof bieten mit funktionsmäßig ausgestatteter Küche genügend Raum für Sonderausstellungen, Informationsveranstaltungen, Feste und Bewirtung von Besuchergruppen.