Seit dem 16. Jahrhundert befand sich in Schnaittach eine bedeutende jüdische Gemeinde. Der Ort war nicht nur bis ins 19. Jahrhundert Sitz des Rabbinats, sondern besaß auch eine eigene Talmudschule. Das Museumsensemble des Jüdischen Museums Franken in Schnaittach wurde in der 1570 erbauten Synagoge mit angegliedertem Rabbinerhaus und Ritualbad eingerichtet. 1938 wurde die Einrichtung der Synagoge während des Novemberpogroms fast vollständig zerstört. Erhalten geblieben sind der steinerne Tora-Schrein und die Gitter in den Durchbrüchen zur Frauenschul, die aus den Resten des barocken Lesepultes gefertigt wurden.
Die Dauerausstellung zeigt den bedeutendsten Bestand an Sachzeugnissen jüdischer Landkultur in Süddeutschland. Sie umfasst nicht nur Dinge des religiösen Rituals, sondern auch zahlreiche Alltagsgegenstände der jüdischen Landgemeinde, der »Medinat Aschpah« – der Verwaltungsgemeinschaft der jüdischen Gemeinden in Ottensoos, Schnaittach, Forth und Hüttenbach.