Das Kalkwerk Lengefeld zählt zu den bedeutendsten technischen Denkmalen der alten Bindemittelindustrie in Europa. Hier lässt sich der Abbruch von Kalkstein bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Die noch vorhandenen technischen Anlagen dokumentieren die Arbeitssituation im 19. Jahrhundert. Der komplette technologische Prozess vom Dolomitmarmorabbau bis zur Steinmehl-, Branntkalk- und Sumpfkalkherstellung ist an originalen Anlagen und Modellen nachvollziehbar.
Die noch existierenden vier Kalkbrennöfen waren bis 1975 in Betrieb. Heute wird in einer Ausstellung im Brennofen IV unter anderem über die Einlagerung Dresdner Kunstschätze am Ende des Zweiten Weltkrieges im Untertagebereich des Kalkwerkes sowie deren Verbringung in die Sowjetunion und schließlich über die Rückgabe der Kunst an die DDR in den 1950er Jahren berichtet.
Der alte Tagebruch ist Bestandteil des heutigen Fauna-Flora-Habitats. In den Sommermonaten Juni und Juli verwandelt sich die Bruchsohle in eine blühende Landschaft. Tausende wild wachsende Orchideen entfalten dann ihre Blütenpracht.