Im Jahr 2020 begann die Planung für eine grundlegende Erneuerung und Umgestaltung des fast 35jährigen Nadelmuseums im Künstler- und Museumsdorf Barendorf. Seit dem 17. Mai 2025 präsentiert sich das Nadelmuseum sowohl inhaltlich als auch optisch in völlig neuem Gewand.
Die Geschichte der Öhrnadel ist älter als die Erfolgsgeschichte der Iserlohner Nadelindustrie. Knochennadeln aus dem Römischen Reich, spätantike Schmucknadeln und frühmittelalterliche Nadeln aus Messing zeugen von uralter Handarbeit. Eindringlich verdeutlichen die Werkzeuge der Nadler des 18. Jahrhunderts die filigrane Handwerkskunst und Präzision im langwierigen Herstellungsprozess vom Draht zum fertigen Produkt, das von Iserlohner Kaufleuten auf den wichtigsten Messen Europas gehandelt wird.
Im 19. Jahrhundert schließlich, als Dampfmaschinen längst den Takt der Produktion erhöht haben, ist die Hälfte der Iserlohner Stadtbevölkerung in der industriellen Nadelproduktion tätig, darunter besonders viele Frauen und Kinder.
Umgeben von Werkzeugen, Maschinen und Nadelprodukten werden im neuen Nadelmuseum die Erinnerungen längst vergessener Nadelarbeiterinnen oder Fabrikbesitzer an modernen Medienstationen lebendig. Die überlieferten Geschichten berichten von Erfindergeist und technischer Raffinesse, von Kinderarbeit und sozialem Elend, von Arbeiterehre, Bürgerstolz und globalen Handelsbeziehungen.
Vorführungen in der Gelbgießerei und in der Haarnadelfabrik finden nur im Rahmen einer gebuchten Gruppenführung statt.