Das Planet Harburg ist eine neue Museumsdependance des Archäologischen Museums Hamburg und Stadtmuseums Harburg, die am 19. Februar 2025 eröffnet wurde. Es befindet sich in einem ehemaligen Kaufhaus und bietet einen innovativen Ansatz, um Kultur für alle gesellschaftlichen Gruppen zugänglich zu machen. Die Ausstellungen thematisieren die Geschichte und Entwicklung der Stadt Harburg, die bis 1937 eigenständig war.
Einer der Ausstellungsschwerpunkte ist eine Stadtansicht von Harburg aus dem Jahr 1654, gezeichnet von Caspar Merian, die in einem beeindruckenden 6×2 Meter großen Leuchtkasten präsentiert wird. Historische Luftbilder bieten einen Einblick in die Stadtentwicklung von der Zeit um 1900 bis in die 1980er-Jahre und zeigen die Transformation von einer Industriestadt zur modernen Großstadt. Ein weiterer Ausstellungsteil widmet sich den Orten jüdischen Lebens in Harburg, beginnend mit einem Schutzbrief für Juden im Jahr 1610 bis hin zu den tragischen Ereignissen der NS-Zeit.
Die Entwicklung der historischen Hauptstraße Harburgs, der Lüneburger Straße, wird ebenfalls beleuchtet. Sie zeigt den Wandel des Stadtbilds in den 1960er- und 1970er-Jahren. Ein bedeutender Teil der Ausstellung ist dem Harburger Maler Carl Ihrke gewidmet, dessen Werke das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne in der Stadt dokumentieren. Sein außergewöhnliches 360-Grad-Stadtpanorama von 1963 wird erstmals öffentlich gezeigt.
Zusätzlich präsentiert das Museum die Geschichte des ehemaligen Kaufhauses, in dem es sich heute befindet, mit Fotografien, die die Entwicklung des Gebäudes von den 1930er-Jahren bis zur Schließung im Jahr 2023 dokumentieren. Ein weiterer Höhepunkt ist die Ausstellung über die Familie Winzer, deren Leben um 1900 anhand neu digitalisierter Fotoglasplatten detailreich dargestellt wird.
Ab April 2025 wird das Museum um ein Programmkino erweitert, das von der Kinemathek Hamburg e.V. betrieben wird. Hier werden Filmklassiker sowie seltene Filme präsentiert, die das kulturelle Angebot des Museums ergänzen.