Am Fuße des UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe mit direkter Sichtachse zum Herkules-Bauwerk liegt Schloss Wilhelmshöhe. Die klassizistische Dreiflügelanlage entstand ab 1786 und bietet eine große museale Vielfalt. Im Mittelteil befinden sich die Gemäldegalerie Alte Meister und die Antikensammlung. Der südliche Weißensteinflügel beherbergt wertvoll ausgestattete fürstliche Appartements. Im nördlichen Kirchflügel wird die Graphische Sammlung aufbewahrt. Zudem ist in diesem Teil des Schlosses eine historische Kapelle und die Bibliothek der Museumslandschaft Hessen Kassel untergebracht.
Gemäldegalerie Alte Meister Herausragende Meisterwerke von der Spätgotik bis zum beginnenden Klassizismus, die vor allem unter Landgraf Wilhelm VIII. (reg. 1751 – 1760) für Kassel erworben wurden, werden in den Schlossräumen präsentiert. Einen Schwerpunkt der Sammlung bildet
die niederländische Malerei mit bedeutenden Werken von Rubens, Van Dyck, Jordaens, Frans Hals sowie Rembrandt, darunter dessen berühmtes Gemälde »Der Segen Jakobs«. Die Bereiche der altdeutschen, italienischen, französischen und spanischen Malerei werden unter anderem durch Werke von Dürer, Tizian, Poussin und Murillo angeführt.
Antikensammlung Anhand von über 800 Exponaten bietet die Antikensammlung einen faszinierenden Überblick über die vergangenen Kulturen im
Mittelmeerraum und beleuchtet die Themen Archäologie, Skulptur, Mythos, Griechen, Römer und Herkules. Zu den besonderen Objekten
gehören die lebensgroße Marmorstatue des »Kasseler Apoll«, die grazile Bronzestatuette der »Victoria von Fossombrone« sowie die weltweit zweitgrößte Sammlung von Antonio Chichis Korkmodellen antiker Bauwerke Roms.
Weißensteinflügel Der ab 1786 errichtete Weißensteinflügel und der südliche Verbinderbau von Schloss Wilhelmshöhe gewähren interessante Einblicke
in die höfische Wohnkultur um 1800. Noch heute sind die Spuren der fürstlichen Familie und hochrangiger Gäste in den repräsentativen
Räumlichkeiten und privaten Appartements zu entdecken. Die Schlossräume haben den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden und zeigen einen Teil der wichtigsten, durch Auslagerung geretteten Möbelstücke, Gemälde und andere
Kunstgegenstände. Besonders sehenswert sind der edle Speisesaal, die Bildnisgalerie, die kurfürstlichen Wohngemächer mit ihrer kostbaren Einrichtung aus der Zeit des Empire und das repräsentative Badezimmer aus Marmor. Die Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung jeweils zur vollen Stunde möglich.
Graphische Sammlung Über 60.000 Handzeichnungen, druckgraphische Arbeiten, Plakate und illustrierte Bücher aus ganz Europa werden in der Graphischen
Sammlung verwahrt. Zeitlich reicht ihr Spektrum vom Spätmittelalter bis zur zeitgenössischen Kunst. Zeichnungen und Druckgraphiken
von Ernst Ludwig Kirchner beispielsweise oder prominenten Vertretern der informellen Kunst wie WOLS können heute vor Ort studiert werden. Besucher können sich die Werke nach telefonischer Voranmeldung (Fon 0561 316 80-0) im Studiensaal vorlegen lassen.