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Kirche St. Ägidius

Beschreibung

Die evangelische Pfarrkirche St. Ägidius liegt im Ortsteil St. Ilgen und stammt aus frühgotischer Zeit. Im Jahr 1089 wird in den Annalen des Klosters St. Peter die „Ecclesia ad Tiliam“ als „ad Sanctum Aegidium vulgo St. Ilg“ erwähnt, was bedeutet, dass im Jahr 1089 bereits ein Kirchenbau in St. Ilgen gestanden hatte. Über den Vorgängerbau oder dessen Standort gibt es jedoch keine weiteren Informationen. Auch eine archäologische Sondierung von 1987 brachte keine Erkenntnisse. Am Ende des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhundert wurde der heutige Baukörper errichtet, ein einschiffiger, flachgedeckter Bau mir Chor. Dieser Chor ist durch einen spitzen Chorbogen vom Langhaus abgetrennt; am entgegengesetzten Ende der Kirche wurde in das Langhaus ein Turm eingestellt. Während das Untergeschoss des Turmes noch der späten Romanik zugeordnet werden kann, wurden die restlichen Bauteile im frühgotischen Stil erbaut. Das Chordach wurde bei den Renovierungen 1903 und 1985-1990 nach alten Ziegeln mit glasierten Ziegeln gedeckt. Bis zur Reformation im Jahr 1556 wurde St. Ägidius als Wallfahrtskirche genutzt. Im 30-jährigen Krieg wurde die Kirche geplündert und die Kirchenschätze geraubt.Die Eingangsfassade zeigt einen halben Treppengiebel, der zum Turm ansteigt. Der Eingang zur Kirche befindet sich auf der Westseite der Kirche. Da St. Ägidius am Rand des Ortes liegt, befindet sich der Eingang interessanterweise auf der dem Dorf abgewandten Seite. Zusätzlich gibt es jeweils ein schlichtes Portal an der Nord- und Südseite.1903 und erneut 1985-1990 wurde St. Ägidius umfassend renoviert. Aus der ersten Renovierung stammen die Kirchenbänke, der Altar, die Kanzel und der Tauftisch. Der Pfarrstuhl vor der Kanzel ist einer der letzten im Markgräflerland, die in protestantischen Kirchen von den Gemeindepfarrern genutzt wurden, um sich während des Gottesdienstes auf die Predigt vorzubereiten.In der Kirche gibt es insgesamt 3 Glocken. Die größere der beiden ursprünglichen Bronzeglocken wurde im zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und 1951 ersetzt. 1958 wurde eine dritte Glocke ergänzt. Als Besonderheit findet sich in St. Ägidius eine denkmalgeschützte Orgel mit einem Gehäuse, welches um 1720 für die Kirche St. Cyriak in Sulzburg entstand. Es zählt zu den ältesten Orgelgehäusen im Markgräflerland und ist zudem das einzig erhaltene Werk des Sulzburger Orgelbauers Sebastian Fichslin (Füchslin). 1759 wurde die Orgel umgebaut und 1800 von Xaver Bernauer aus Staufen im Breisgau unter Verwendung des alten Gehäuses neu hergestellt. Auch von Bernauer ist es neben der Orgel von Fischingen das einzige erhaltene Werk seiner Art. 1984 wurde die Orgel aus St. Cyriak nach St. Ilgen versetzt