Station: [2] Der Zwischenahner Heimatverein


F: Wenn du wissen magst, wie das alles mit den Bauernhäusern, der Windmühle und der Schmiede und so, also wie das alles begonnen hat, dann müssen wir weit zurückreisen… in die Zeit vor über 100 Jahren.

Damals fuhren noch Pferdefuhrwerke durch die Straßen, in Deutschland regierte noch ein Kaiser und überall im Land rauchten die Fabriken. Und viele Menschen arbeiteten nicht mehr auf dem Feld, sondern immer öfter in den Fabriken. Sie verließen ihre Bauernhöfe, gingen in die Städte und wurden Arbeiter. Sie wohnten dann in neugebauten Häusern in der Nähe der großen Fabriken. Und die Bauernhöfe, die lagen verlassen da und gingen nach und nach kaputt. Und das Bauernleben verschwand immer mehr.

Da dachten sich einige Leute, dass das doch schade wäre, wenn man in ein paar Jahren nichts mehr davon wüsste, wie die Bauern und ihre Familien früher gelebt haben – also wie sie gearbeitet haben, wie ihre Häuser eingerichtet waren, wie sie sich ihr Essen und ihre Kleidung und alles, was sie zum Leben brauchten, selbst hergestellt haben. Und auch wie sie getanzt und gesungen und gesprochen haben.

Damit es gar nicht so weit kommt, haben sich vor über hundert Jahren viele Leute zusammengetan und angefangen, alte Bauernhäuser zu kaufen und hier wieder aufzustellen. Denn die Welt der Ammerländer Bauern sollte erhalten bleiben. So haben sie dieses künstliche Dorf geschaffen, aus echten, alten Häusern. Und in diesen Häusern haben zu Anfang auch noch Familien gewohnt, so wie schon in den Jahrhunderten zuvor.

Aber heute ist dieses Dorf mit all den alten Häusern ein Museum. Ein Freilichtmuseum, denn sie stehen ja alle unter freiem Himmel. Du kannst sie dir anschauen, und in die größeren Häuser meistens auch hineingehen. Und überall, wo du das Audiozeichen siehst, erkläre ich dir, was es mit diesem Haus oder einem bestimmten Ding auf sich hat. Du kannst den Plan auf deinem Bildschirm benutzen, um dich zurechtzufinden. Oder du gehst einfach los. Bestimmt findest du gleich das erste Audiozeichen.

Fotos: © Tanja Heinemann