Park Sanssouci

Park Sanssouci
Park Sanssouci Hauptallee

Der Park Sanssouci ist das Herzstück des "Preußischen Arkadiens". Er krönt eine Kulturlandschaft, die seit 1990 zum UNESCO-Welterbe gehört und jährlich Millionen Besucher aus der ganzen Welt begeistert.

König Friedrich der Große (II.) ließ 1744 den terrassierten Weinberg anlegen und ein Jahr darauf sein Lustschloss Sanssouci errichten. Als in den folgenden Jahren der Lustgarten nach französischem Vorbild mit dem Broderieparterre am großen Fontänenbecken entstand, hat Friedrich immer wieder selbst gestaltend eingegriffen.

Das Lustschloss flankierend entstanden die Bildergalerie und die Neuen Kammern, die Neptungrotte sowie beidseitig der Hauptallee regelmäßige, durch Wege gegliederte und von hohen Hecken umgebene Flächen für die Kultivierung von Obst. Schön und nützlich sollte der Garten sein, der sich bald entlang der fast zwei Kilometer langen Hauptallee erstreckte: Vom 1748 errichteten Obelisken im Osten bis zum mächtigen, 1769 als beeindruckende "Fanfaronnade" errichteten Neuen Palais mit dem Antikentempel, Freundschaftstempel und dem Heckentheater.

Friedrichs Nachfolger, König Friedrich Wilhelm II., ließ ab 1786 große Teile des barocken Gartens im natürlich-sentimentalen Stil überformen. Ab 1825 ließ sich Friedrich Wilhelm IV. noch als Kronprinz ein südlich von Sanssouci gelegenes Areal von Peter Joseph Lenné und Karl Friedrich Schinkel neu anlegen. In Zusammenarbeit mit dem Kronprinzen entstand rund um das Schloss Charlottenhof und die Römischen Bäder ein sehr persönliches, arkadisch-idyllisches Gartenkunstwerk. Ab 1836 kam westlich von Charlottenhof der versteckte Hippodrombereich sowie die malerische Gebäudegruppe der Fasanerie hinzu.

Friedrich Wilhelm IV. plante auch eine Triumphstraße, die jedoch nie ausgeführt wurde. Ihren Höhepunkt bildet das Orangerieschloss. Südwestlich davon ließ er den Sizilianischen Garten mit seinem südländischen Schmuck, gegenüber den Nordischen Garten mit dichten Koniferen anlegen sowie das reizvolle Stibadium errichten.

Jüngster Teil des Parks Sanssouci ist der Marlygarten an der Friedenskirche. Auf dem Gelände des früheren Küchengartens Friedrich Wilhelms I. schuf Lenné 1846/47 einen einzigartigen Landschaftsgarten mit philosophisch-religiöser Symbolik.

Park Sanssouci - Blick auf das Schloss
Römische Bäder
Römische Bäder im Park Sanssouci
Italien in Potsdam In unmittelbarer Nähe zu Schloss Charlottenhof liegt, eingefügt in Lennés Landschaftspark, die Gebäudegruppe der "Römischen Bäder". Bereits 1826 hatten Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius im Zusammenhang mit dem Bau von Schloss Charlottenhof erste Entwürfe geliefert. Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) begleitete den Entwurfsprozess durch eine Fülle eigener Zeichnungen. Die Ausführung begann 1829 und zog sich über mehr als ein Jahrzehnt hin. Das Hofgärtnerhaus im Stil italienischer Landhäuser des 15. Jahrhunderts, ist durch eine Pergola mit dem Pavillon in Form eines griechischen Podiumstempels verbunden. Eine offene Arkadenhalle auf der anderen Seite ist Räumen vorgelagert, die einem römischen Wohnhaus nachgebildet sind. Sie enthalten unter anderem einen Baderaum, nach dem der gesamte Komplex seinen Namen erhielt. Die asymmetrische Konzeption ermöglicht kleine, offene Bereiche, die als Gärten oder Ruheplätze angelegt wurden und durch ihre Lage an einem künstlich geschaffenen See noch einen zusätzlichen Reiz erhalten. Zwei Hermen des Dionysos, pompeijanische Säulenfragmente, der antike Kentauren-Sarkophag, ein Brunnen mit wasserspeiendem Butt, Beete mit südländischem Gemüse und üppiger Pflanzenschmuck wecken Assoziationen zu Italien. In dem weit ausgedehnten Park bilden die Römischen Bäder eine in sich geschlossene eigene Welt und sind doch Teil eines zusammengehörigen Ganzen.
Historische Mühle
Historische Mühle
"... dem Schloss eine Zierde" Die Windmühle am Schloss Sanssouci gehört zu den bekanntesten Mühlen Deutschlands. Um sie rankt sich die Legende, nach der sich Friedrich der Große am Geklapper der Mühle störte und den Müller Grävenitz aufforderte, seine Mühle abzureißen. Als der Müller jedoch mit dem Gang vor das Kammergericht drohte, fügte sich der König. Die ursprüngliche Bockwindmühle von 1738 wurde wegen Baufälligkeit abgerissen und in den Jahren 1787–91 durch eine Windmühle nach holländischer Bauart ersetzt. Nach deren Stilllegung 1858 wurde sie 1861 zum Denkmal erklärt und war bis zu ihrer Zerstörung im April 1945 zeitweise zu besichtigen. Der Wiederaufbau begann Anfang der 1980er Jahre. Das von der Handwerkskammer geplante Handwerkermuseum wurde nicht umgesetzt, doch 1993 war der Aufbau so weit voran geschritten, dass sich zur 1.000-Jahr-Feier Potsdams erstmals wieder die Flügel drehten. Seit 1995 betreibt die Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e. V. im Auftrag der SPSG die Windmühle als Museum. Die ständige Ausstellung informiert zu den Themen: Kulturlandschaft und Mühle Die handwerkliche Windmühle des 18. und 19. Jahrhunderts Die Geschichte der Historischen Mühle Mühlen in der Gegenwart An integrierten Arbeitsstationen können mühlenspezifische Tätigkeiten ausprobiert werden. Auch die Mühlentechnik ist zu besichtigen. Im Rahmen des Museumsbetriebs wird regelmäßig Getreide verarbeitet. Die Galerie, eigentlich die Arbeitsebene zum Bedienen der Flügel, wird als Aussichtsplattform genutzt.
Chinesisches Haus
Chinesisches Haus im Park Sanssouci
China zu Gast in Sanssouci Das prächtige Chinesische Haus im Rehgarten des Parks Sanssouci ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Chinamode, die im 18. Jahrhundert die höfische Kultur in ganz Europa prägte. Die Außenansicht des Pavillons wird durch die lebensgroßen vergoldeten Figuren bestimmt, die einzeln oder in Gruppen um das Gebäude platziert sind. Dargestellt sind märchenhaft gekleidete chinesische Musikanten und Teetrinker, deren exotischer Charakter mit den Säulen in Form vergoldeter Palmen harmoniert. Peter Benckert und Johann Gottlieb Heymüller haben diese reizvolle Staffage "à la chinoise" geschaffen. Der auf kleeblattförmigem Grundriss errichtete Pavillon wurde zwischen 1754 und 1764 von Johann Gottfried Büring im Auftrag Friedrichs des Großen als exotisch anmutendes Gartenhaus gebaut. Die Wände des Innenraums sind mit vergoldeten Konsolen geschmückt, auf denen Porzellane des 18. Jahrhunderts ausgestellt sind. Das große Deckenbild präsentiert in illusionistischer Architekturdarstellung eine ausgelassene chinesische Gesellschaft. Mit seinem exotischen Charme zählt das Chinesische Haus zu den schönsten Bauwerken, die die Chinamode im 18. Jahrhundert hervorgebracht hat.
Chinesisches Haus im Park Sanssouci
Orangerieschloss
Orangerieschloss im Park Sanssouci
Kübelpflanzen und italienische Meister Das Orangerieschloss von Sanssouci ist ein beeindruckendes Beispiel für die Bauten Friedrich Wilhelms IV., des "Romantikers auf dem Thron". Das imposante Bauwerk mit den Pflanzenhallen und dem zentralen Schloss, seinen Plastiken, Brunnen, Arkaden und Terrassen holt ein Stück südlicher Sonne nach Potsdam und dokumentiert auf anschauliche Weise die Italiensehnsucht Friedrich Wilhelms IV. Als Vorlagen dienten italienische Renaissance-Villen. Das Ensemble entstand in den Jahren zwischen 1851 und 1864. Während der langen Bauphase waren Ludwig Persius, August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse mit den Planungen beschäftigt, wobei die Entwürfe des Königs berücksichtigt wurden. Der über 300 Meter lange Bau umfasst neben den seitlichen Pflanzenhallen, die noch heute dem Überwintern der kälteempfindlichen Kübelpflanzen dienen, ehemalige Herrschafts- und Bedienstetenwohnungen. Im Mittelbau der Dreiflügelanlage befindet sich der imposante Raffaelsaal, in dem die sehenswerte Sammlung von über 50, aus dem 19. Jahrhundert stammenden Kopien von Gemälden Raffaels untergebracht wurde, darunter Nachbildungen so berühmter Werke wie die "Sixtinische Madonna" oder die "Transfiguration". Auf der roten Seidenbespannung der Wände entfalten die in vergoldeten Rahmen befindlichen Gemälde ihre ganze Pracht. Besonders hervorzuheben ist außerdem das zur Gästewohnung gehörende Malachitzimmer, das opulent mit Plastiken, vergoldetem Dekor und kunsthandwerklichen Objekten ausgestattet ist.
Orangerieschloss Raffaelsaal im Park Sanssouci
Neues Palais
Neues Palais im Park Sanssouci
Eine königliche Fanfaronnade Am westlichen Ende der Hauptallee des Parks von Sanssouci erhebt sich ein gewaltiger Schlossbau, der schon von weitem an seiner hohen Tambour-Kuppel erkennbar ist: Das Neue Palais. Die große Anlage diente erkennbar der Repräsentation, ganz im Gegensatz zu dem intimen und eher bescheidenen Weinbergschloss Sanssouci. Im Innern erwarten den Besucher prächtige Festsäle, großartige Galerien und fürstlich ausgestattete Appartements sowie im Südflügel das barocke Schlosstheater von Sanssouci. Hier lassen sich erlesene Werke der Kunst und des Kunsthandwerks des 18. Jahrhunderts in ihrem originalen Zusammenhang erleben. Das Neue Palais ist das letzte Schloss, das sich Friedrich der Große in seinem Park errichten ließ. Es war eine Demonstration des ungebrochenen Leistungsvermögens des preußischen Staates nach den entbehrungsreichen Jahren des Siebenjährigen Krieges 1756–1763. Friedrich hat selbst so gut wie nie hier gewohnt, auch später wurde das Schloss meist nur als Gästewohnung und für Festlichkeiten genutzt. Erst Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, wählte es wieder als seinen bevorzugten Aufenthalt. Aktueller Hinweis für Besucher: Aufgrund von Sanierungsarbeiten sind der Marmorsaal, der darunter liegende Grottensaal sowie das Schlosstheater leider derzeit nicht zu besichtigen. Nach langer Sanierung seit 2012 erstmals wieder zu besichtigen ist das Untere Fürstenquartier mit Tressenzimmer, Konzertzimmer und Ovalem Kabinett. Die Ausstattung dieser besonders prachtvollen Gästewohnung zählt zu den kostbarsten im Schloss.
Neues Palais im Park Sanssouci
Grottensaal im Neuen Palais
Marmorsaal im Neuen Palais
Friedenskirche im Park Sanssouci
Friedenskirche im Park Sanssouci
Sehnsucht nach Italien Die Friedenskirche wurde von 1845 bis1854 nach Plänen von Ludwig Persius und August Stüler auf der Basis von Entwürfen Friedrich Wilhelms IV. erbaut. Mit dem benachbarten Predigerhaus und dem kleinen Marlyschloss ist die dreischiffige Basilika Teil eines architektonische Ensembles, das die romantisch geprägte Religiosität des Königs mit seiner Bewunderung für Italien verbindet. So hat die Friedenskirche ihr Vorbild in dem frühchristlichen Bau von San Clemente in Rom. In Anlehnung an mittelalterliche Sakralbauten sind der Kirche ein Kreuzgang, ein Säulenhof und ein überdachter Säulengang angegliedert. An der Ostseite der Gebäudegruppe befindet sich ein künstlich angelegtes Terrain mit Teich und Garten, während die Fassade der Westseite in den Marlygarten überleitet. Dieser frühere Küchengarten Friedrich Wilhelms I. wurde von Lenné auf kleinster Fläche zu einem intimen Landschaftsgarten umgeformt. Im Gegensatz zur steinsichtigen Außenarchitektur wirkt die Innenausstattung der Kirche durch die Vielfalt an farbig abgestimmten Marmorsorten sehr lebendig. Die Apsis schmückt ein kostbares originales Mosaik aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es stammt aus der Kirche San Cipriano in Venedig und ist in dieser Form nördlich der Alpen einzigartig.
Friedenskirche - Innenansicht
Bildergalerie
Bildergalerie im Park Sanssouci
Prachtvoll gerahmt In prachtvoll geschnitzten und vergoldeten Rahmen präsentieren sich die Gemälde König Friedrichs II. in der Bildergalerie von Sanssouci, des ältesten erhaltenen fürstlichen Museumsbaus in Deutschland. Nach der 1996 abgeschlossenen umfassenden Restaurierung ist das Gebäude wieder in altem Glanz erlebbar. Friedrich II. beauftragte den Bau eines separaten Gebäudes in unmittelbarer Nähe zu Schloss Sanssouci zur Unterbringung von Teilen seiner Gemäldesammlung. 1755-1764 wurde der langgestreckte Galeriebau durch Johann Gottfried Büring errichtet. Neben Gemälden aus der ursprünglichen Sammlung Friedrichs sind heute Bilder aus anderen preußischen Schlössern hier zu sehen. Zu den Höhepunkten zählen Caravaggios "Ungläubiger Thomas", Anton van Dycks "Pfingsten" und die Werke von Peter Paul Rubens. Überraschend ist der Gegensatz zwischen schlichtem Außenbau und prachtvollem Inneren. Die Innenausstattung der Galerie ist kostbar und sehenswert: vergoldete Ornamente und glänzende Fußböden aus gelbem und weißem Marmor, der farbige Steinintarsien-Fußboden, antike und barocke Skulpturen sowie stuckierte Allegorien der Künste und Wissenschaften hoch über den Köpfen der Besucher.
Bildergalerie - Innenansicht
Bildergalerie - Innenansicht
Bildergalerie - Innenansicht
Schloss Charlottenhof
Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci
Ein preußisches Arkadien Südwestlich von Sanssouci liegt das kleine, im klassizistischen Stil erbaute Schloss Charlottenhof. Es bildet den architektonischen Mittelpunkt einer Parkanlage, die dem Sanssoucipark des 18. Jahrhunderts von 1826 an hinzugefügt wurde. Bereits im 18. Jahrhundert befand sich an der Stelle des heutigen Schlosses ein barockes Gutshaus. 1825 erwarb König Friedrich Wilhelm III. das Haus mit dem umliegenden Gelände und schenkte es dem Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. als Sommersitz, der es 1826-1829 umbauen ließ. Karl Friedrich Schinkel , der Architekt und Gestalter der Inneneinrichtung, und Peter Joseph Lenné, der Schöpfer der umliegenden Parklandschaft, vereinten sich hier zu einem Werk, das zum Glanzpunkt ihres Wirkens wurde und zu Recht ein preußisches Arkadien genannt werden kann. In seiner schlichten Formensprache ist das Schloss vom Geist der Antike durchdrungen und von römischen Villenbauten beeinflusst. Dem entspricht auch die bürgerlich anmutende Gestaltung der Innenräume, deren Mobiliar Schinkel größtenteils ebenfalls selbst entwarf.
Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci
Schloss Charlottenhof - Innenansicht
Schloss Charlottenhof - Zeltzimmer
Neue Kammern
Neue Kammern im Park Sanssouci
Ein Schloss für königliche Gäste König Friedrich der Große fasste 1768 den Entschluss, das 20 Jahre zuvor von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff unmittelbar neben dem Schloss Sanssouci errichtete Orangeriegebäude in ein Gästeschloss umzugestalten. Der Umbau begann 1771 unter der Leitung von Georg Christian Unger. Dabei erhielten die Innenräume ihre bis heute erhaltene reiche Rokoko-Ausstattung. In den "Neuen Kammern" – so wurde das Schloss fortan genannt – erwartet den Besucher eine Abfolge von aufwändig dekorierten Festräumen und Appartements, die von den führenden Künstlern der Zeit Friedrichs des Großen ausgestattet wurden. Ein Höhepunkt in der Raumfolge ist der rechteckige, mit edlen Steinen ausgekleidete Jaspissaal im Zentrum des Schlosses. Der Raum wird von einem großen Deckengemälde mit einer Venusdarstellung bekrönt, die den Idealen des 18. Jahrhunderts auf das Schönste entspricht. In der sich anschließenden Ovidgalerie sind auf den kostbar vergoldeten Wandreliefs Szenen aus den Metamorphosen des römischen Dichters Ovids dargestellt – ein Lieblingsthema Friedrichs des Großen. Unter den luxuriös eingerichteten Gästeappartements sind zwei gänzlich mit intarsiengeschmückten Holzvertäfelungen ausgestattete Räume und das Grüne Lackkabinett hervorzuheben. Zahlreiche Gemälde mit Ansichten der Stadt Potsdam aus dem 18. Jahrhundert ergänzen die erlesene Dekorationskunst.
Neue Kammern - Innenansicht
Neue Kammern - Innenansicht
NeueKammern - Jaspissaal
Neue Kammern - Ovidgalerie

Impressionen aus dem Park Sanssouci in Potsdam