Kulturgeschichte des Porzellans im deutschsprachigen Raum vom 18. Jahrhundert bis 1989

Mokkatasse

Mokkatasse
Marktredwitz Jäger & Co., München-Nymphenburg, um 1926, Aufglasur- und Goldbemalung, Porzellanikon Inv. Nr. 23623/12

Zu sehen im Porzellanikon Hohenberg an der Eger

Foto: Manfred Jahreiß

Dalivase
Vase, Entwurf: Salvador Dalí, 1978, Auflage: 1500 Exemplare, Schirnding AG, Schirnding, Buntdruck, Goldbemalung, Porzellanikon Inv. Nr. 24736, Ankauf durch „Förderverein Porzellanikon e. V.", Foto: Manfred Jahreiß, © Salvador Dali, Fundacio Gala-Salvador Dali / VG Bild-Kunst, Bonn 2016
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Ob für Jung oder Alt, Sammler oder Designinteressierte, Familien oder Schulklassen - die Schausammlung im Porzellanikon Hohenberg an der Eger bietet seinen Besuchern eindeutig mehr als schöne Stücke in Vitrinen.

Mit der Gründung der ersten Porzellanfabrik Nordostbayerns legte Carolus Magnus Hutschenreuther in Hohenberg an der Eger den Grundstein dafür, dass sich die Region nach 1814 rasch zum Zentrum der deutschen Porzellanindustrie entwickelte. Im Jahr 1982 wurde das Porzellanikon in Hohenberg an der Eger gegründet und fand eine Bleibe in traditionsreichem Hause: In der ehemaligen Direktorenvilla des Familienunternehmens C. M. Hutschenreuther. 1995 wurde das historische Haus um einen modernen Anbau aus Glas und Stahl auf 2.000 m² erweitert. Heute zeigt das Museum rund 10.000 Exponate, mehr als 200.000 Porzellane birgt das Depot. Der stimmungsvolle Museumsgarten lädt zum Verweilen unter Apfelbäumen und Rosenlauben ein.

Zeitreise durch die Geschichte des Porzellans
Wollten Sie schon immer mal Geschirr sehen, von dem man zu Zeiten August des Starken speiste? Erkennen Sie das Festtagsservice Ihrer Großmutter wieder? Erinnern Sie sich, wie lange Sie damals auf diese eine bestimmte Vase hin sparten, die dann einst am Weihnachtsfest zu Bruch ging? Im Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan in Hohenberg an der Eger werden Sie viel Neues sehen, sich aber auch an viele Details Ihrer eigenen Wohn- und Esskultur erinnern. Was im deutschsprachigen Raum produziert wurde, seit Johann Friedrich Böttger und  Ehrenfried Walther von Tschirnhaus 1708 – erstmals in Europa – das Porzellan erfolgreich nacherfanden: Das Porzellanikon zeigt es.

Vom Fürstenhof in die gute Stube
Attraktive Inszenierungen, Großbilder unter Verwendung zeitgenössischen Vorlagen, sowie audiovisuelle Medien und interaktive Medienstationen bringen das Porzellan und das jeweils vorherrschende Zeit- und Lebensgefühl den Besuchern sehr anschaulich näher.

Highlights der Dauerausstellung sind Porzellane des 18. Jahrhunderts, dessen Wert und Bedeutung in der Repräsentations- und Tafelkultur thematisiert werden. Eine umfangreiche Sammlung von Porträttassen des beginnenden 19. und 20. Jahrhunderts zeigen bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte. Im Themenbereich Messen- und Ausstellungswesen erzählen unter anderem Objekte ihre spannende Geschichte. Eine Vitrine zeigt Eisbären aus der Zeit des Jugendstils von verschiedenen Manufakturen aus Europa, kunstvoll gefertigt. Sie geben die Tiere in einer vollkommenen Natürlichkeit wieder, als würden sie sich in Freiheit bewegen. Über Medienstationen erhält der Besucher Informationen zur Geschichte, Produktpalette und Marken der mehr als 200 Porzellanproduzenten Deutschlands um 1922.Der Bereich der Goldenen Zwanziger verdeutlicht anhand von Werbeplakaten und Schaufenstergestaltungen unter anderem die Wichtigkeit der Werbung und das lebenslustige Zeitgefühl. Eine eingedeckte Tafel und prachtvolle Porzellane versetzen den Besucher zurück in diese Zeit. Ein Werbefilm, ein nachempfundenes Schaufenster aus dieser Zeit sowie form- und farbenreich gestaltete Porzellane entführen in die Zeit des Wirtschaftswunders der 50er und 60er Jahre. In einer Inszenierung zu den 70ern werden ein Blumenarrangement aus Porzellan sowie Restaurantgeschirr aus dem Palast der Republik, dem Staats- und Kulturpalast der ehemaligen DDR, gezeigt.

Außergewöhnliches bietet das „Kabinett der Besonderheiten“. Hierzu gehören die Barttassen und der Mondglobus sowie Porzellan für Prominente, Luft- und Seefahrt, als auch das Rosenthal-Atelier des Künstlers Björn Wiinblads in Selb während seiner dortigen Tätigkeit.