Station: [13] Saal 8 – Seebilder


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Hier, im ehemaligen Salon der Familie, geht es heutzutage hoch her: Sie erkennen auf den Gemälden dramatische Wolkenhimmel, wildbewegte Wellen, aufschäumende Gischt und Schiffbruch.

B.C. Koekkoek stammte aus Zeeland, dem süd-westlichsten Zipfel der Niederlande. Schon sein Vater Johannes Hermanus Koekkoek hatte es als Maler zu Ruhm und Ehre gebracht. Von ihm stammt das älteste Werk hier im Hause, das Sie bei Eintritt in den Raum direkt links an der Wand finden. Es zeigt eine Gruppe von Menschen – offenbar Gerettete – die verzweifelt und fassungslos aufs tosende Meer hinausblicken, auf dem mehrere Segelboote gerade von den Wellen verschlungen werden. Eine vollbesetzte Schaluppe kämpft sich noch durch die Wogen, während eine Handvoll Männer ein Rettungsboot gerade ans felsige Ufer zieht.

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Johannes Hermanus Koekkoek hatte sich auf die Darstellung von maritimen Motiven, so genannten „Seestücken“ spezialisiert. Einer seiner Söhne – Hermanus Koekkoek Senior und wiederum einige seiner Söhne – folgten ihm darin. Barend Cornelis und sein Bruder Marinus Adrianus hingegen wandten sich dem Wald und somit anderen Landschaftsbildern zu.

Das zugrundeliegende, philosophische Thema allerdings blieb dasselbe: In den Walddarstellungen wie auch in den Seestücken geht es um die Stellung des Menschen in der Natur, um seine Möglichkeiten oder seine Ohnmacht, die Naturgewalten zu bändigen und zu beherrschen.

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Seine ersten künstlerischen Schritte tat Barend Cornelis Koekkoek allerdings durchaus im Genre des Vaters. Auf Ihrem Bildschirm sehen Sie jetzt ein Skizzenblatt des jungen Künstlers mit Schiffsstudien. Ruhig dahinsegelnd oder schon gefährlich geneigt – diese acht Schiffssilhouetten könnten gut und gerne in einem der Gemälde in diesem Raum auftauchen.

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Um die Segelschiffe möglichst detailgerecht nachzuzeichnen, nutzten die Künstler auch Holzmodelle – ein solches Modell finden Sie auf dem Bücherschrank hier im Raum.

Wenn Sie dann in den anschließenden kleinen Raum weitergehen, erfahren Sie mehr über die Folgegenerationen der Malerfamilie Koekkoek.