Station: [19] Der Garten seit 1900


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Im Jahr 1902 gingen das Wohnhaus und ein Teil des Gartens in den Besitz der Arztfamilie van Ackeren über. Die neuen Eigentümer ließen den Weg anlegen, der oberhalb der Terrassenebene, entlang der alten Stadtmauer verläuft. Er führt zu einer Brunnenanlage im Jugendstil, die zwischen 1906 und 1910 entstand: ein Werk des Klever Bildhauers Gerd Brüx. Auch Brüx ließ sich von italienischen Vorbildern leiten: Der Wasserauslauf hat die Gestalt eines Bacchuskopfes. Links und rechts die Figuren von Selen, einem der Begleiter des Bacchus, und der Diana, Göttin der Jagd. Die Originale standen in Koekkoeks Garten.

Auf dem Bildschirm sehen Sie ein Foto der Brunnenanlage aus den ersten Jahren.

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Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre ließ die Stadt Kleve ihre historischen Gartenanlagen neugestalten. Sie beauftragte die Gartenarchitekten Rose und Gustav Wörner aus Wuppertal, die bereits die Wiederherstellung der barocken Gartenanlagen Kleves geplant hatten, mit der Ausgestaltung des Koekkoek-Gartens.

Es entstanden die ovalen Rasenflächen und ellipsenförmig angelegten Wege, die die Achsen des Hauses und der rückwärtigen Fassade aufnehmen und den einstigen Privatgarten in eine grüne Parklandschaft mit architektonischen Elementen verwandeln. Heute ist es der letzte erhaltene historische Privatgarten Kleves im Herzen der Stadt, wie sie einstmals zu den stattlichen Villen der Kurstadt gehörten.

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Schließlich kam 2015 die Bronzebüste von Felix Timmermans, einem flämischen Mundart-Dichter hinzu, gestaltet von dem in Kleve tätigen flämischen Bildhauer Achilles Moortgat. Sie stammt aus den Jahren 1936/37. Moortgat wirkte seit 1911 bis 1945 in Kleve und war zu seiner Zeit der bedeutendste Bildhauer am Niederrhein.

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Im Zuge der aktuellen Umgestaltung wird der so genannte „Koekkoek-Weg“ entstehen, eine Wiederaufnahme eines historischen Weges, den Koekkoek und die Bewohner seiner Villa in die Oberstadt benutzt haben. Er führt heute an der 2020 neu angepflanzten Pappel vorbei, von den Italien-Schwärmern in der Zeit der Romantik die „Zypresse des Nordens“ genannt.