Station: [12] Marlis Glaser: Porträt Arthur S. Obermayer


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Ein farbenfrohes Gemälde und ein verschmitzt lächelnder Mann.

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Dr. Arthur S. Obermayer, der Sohn von Julia Sinsheimer und Leon Obermayer, war der Ideengeber und damit der Initiator unseres Museums.

1931 in Philadelphia geboren, promovierter Chemiker und erfolgreicher Unternehmer, engagierte er sich unermüdlich um das Wachhalten der Erinnerung und die Versöhnung nach der Katastrophe der Shoah.

Er stiftete den Obermayer German Jewish History Award, der jährlich in Berlin verliehen wird. Nach Creglingen kam er auf der Suche nach seinen Vorfahren mütterlicherseits. Gemeinsam mit der Stadtarchivarin Claudia Heuwinkel folgte er den Spuren der Sinsheimers, Blumenfelds und Oberndörfers… und schließlich entstand die Idee des Museums. 1999 erwarb die Stiftung Jüdisches Museum Creglingen dieses Gebäude und ließ es sanieren. Im November 2000 wurde das Museum eröffnet, 2004 die Dauerausstellung eingeweiht.

Arthur Obermayer – mittlerweile Träger des Bundesverdienstkreuzes – starb im Januar 2016. Alle, die ihn persönlich kennenlernen durften, können bestätigen: Sein Schmunzeln wie auch sein zugewandtes Wesen sind in dem Gemälde gut getroffen!

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Das Bild stammt von der Künstlerin Marlis Glaser und gehört zu einer Serie von Porträts jüdischer Persönlichkeiten, der so genannten „Galerie der Aufrechten“. Veit Feger, der ehemalige Verleger der Schwäbischen Zeitung, kaufte das Gemälde und stellte es dem Jüdischen Museum Creglingen als Dauerleihgabe zur Verfügung – mit der Auflage, es dauerhaft zu präsentieren.

Das fröhliche Gemälde schlägt den Bogen in die Jetztzeit und unterstreicht den Wunsch Obermayers, der in diesem Museum das Leben der Menschen der jüdischen Gemeinde in Creglingen, ihre Leistungen und gesellschaftlichen Beiträge zeigen und dabei ausdrücklich vermeiden wollte, diese Menschen lediglich auf eine Opferrolle zu reduzieren.

Wenn Sie sich nun ins Obergeschoss begeben, werden Sie einige Exponate entdecken, die auf die Zeit nach der Shoah, auf das Weiterleben verweisen.

Foto: © Martin Heuwinkel