Station: [15] Lion Feuchtwanger: Die Geschwister Oppermann / Oppenheim


M:

Gleich und doch nicht gleich.

Diese Bücher des deutsch-jüdischen Schriftstellers Lion Feuchtwanger beschreiben beide das Schicksal einer jüdischen Familie in den Monaten vor und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Die Geschichte zeichnet die bedrückende Stimmung und die zunehmende Bedrohung nach, der die Mitglieder der gutbürgerlichen Familie ausgesetzt sind.

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Der Roman entstand im Laufe des Jahres 1933. Feuchtwanger war von einer Vortragsreise nicht mehr nach Deutschland zurückgekehrt, hatte sich in Frankreich niedergelassen und veröffentlichte fortan in dem Amsterdamer Exilverlag Querido.

Der Roman sollte „Die Geschwister Oppermann“ heißen. Doch ein Professor und SA-Brigadeführer desselben Namens bekam Wind davon und erzwang unter Gewaltandrohungen eine Namensänderung in „Die Geschwister Oppenheim“. So existiert das Buch unter zwei verschiedenen Titeln.

M:

Im Mai 1933, während Feuchtwanger an seinem Roman schrieb, verbrannten die Nationalsozialisten auch seine Werke auf dem Scheiterhaufen. Kurz zuvor hatte das Pogrom vom 25. März in Creglingen die ersten Todesopfer gefordert. Mit welchen Worten Lion Feuchtwanger diese Ereignisse in seinem Werk beschreibt, können Sie hören, wenn Sie die Audionummer 15.1 wählen.

Foto:  © Jüdisches Museum Creglingen, Fotograf: Oleg Kuchar