Station: [13] Zusatzinfo Triclinium


Die Hauptmahlzeit der Römer hieß Cena und fand nachmittags gegen 15.00 Uhr statt. Dies war die neunte Stunde des Tages, wenn man davon ausgeht, dass der Tag um sechs Uhr mit dem Sonnenaufgang begann. Gegessen wurde im Triclinium, dem Speisezimmer. Hierin befanden sich drei u-förmig angeordnete Liegen, die auf Griechisch Klinen heißen. Daher hat der Raum auch seinen Namen. Die freie Seite bot einen Zugang für die Sklaven, damit sie die neuen Speisen zu dem in der Mitte stehenden quadratischen Tisch bringen konnten. Die Sitzordnung auf den drei Klinen war genau festgelegt: Auf der Liege in der Mitte nahmen die vornehmsten Gäste Platz. Anderen weniger wichtigen Personen wurden Plätze auf der Liege rechts davon zugewiesen und der Familie des Hauseigentümers war die linke Liege vorbehalten. Auf einer Liege hatten jeweils drei Personen Platz, die darauf ihre Füße nach hinten wegstreckten und den Kopf mit der linken Hand abstützten. Auch wenn es nicht so klingt, soll diese Haltung sehr bequem gewesen sein. Insgesamt nahmen somit neun Personen an einer Cena teil. Die Besucher breiteten eine große Stoffserviette, die sogenannte Mappa, vor sich auf dem Sofa aus, um es zu schützen und darauf Leckerbissen zum Mitnehmen zu sammeln. Eine typische römische Cena bestand aus drei Gängen:

Als Vorspeise, der sogenannten gustatio oder promulsio, aß man Eier, Salate, Gemüse oder Meeresfrüchte. Diese Speisen sollten appetitanregend wirken. Dazu wurde mulsum getrunken, ein mit Honig versetzter Wein.

Der zweite Gang, die mensa prima, bestand aus Brot und Gemüse sowie Fleisch und Fisch. Dieser Hauptgang unterteilte sich nochmal in drei weitere. Sie wurden tria fercula genannt.

Zum Schluss einer Cena brachten die Sklaven als mensa secunda den Nachtisch: Obst und mit Honig überzogenes Gebäck.

Zu allen Gängen wurde reichlich Vinum (Wein) mit Wasser getrunken und zwischen den Mahlzeiten konnte man sich am Platz die Hände waschen. Das war auch notwendig, da die meisten Speisen in Form von „Fingerfood“ ohne Besteck gegessen wurden.

Nach dem Essen hat man im Opferraum den Hausgöttern Fisch, Fleisch und Gebäck dargebracht, um für das reichhaltige Mahl zu danken. Die Cena diente aber nicht nur dem Essen an sich, sondern hatte noch eine weitere Funktion. Meist waren die Gäste Geschäfts- oder Handelspartner des Gastgebers und so konnten während der Gänge ungestört Geldgeschäfte besprochen werden. Untermalt wurde die Cena durch musikalische und akrobatische Aufführungen. Sie war also ein großes Fest für die ganze familia.

Die ärmeren Leute konnten es sich jedoch nicht leisten wie die Reichen zuhause zu speisen, da sie keine Küche hatten. In den baufälligen Mietshäusern wäre sonst die Brandgefahr zu groß gewesen. Aus diesem Grund kauften sie sich Fertiggerichte auf der Straße. So gab es z.B. eine Art antikes „Mc Donald´s“, das Speisen zum Mitnehmen anbot. Dieses Essen konnten sich auch die einfachen Leute leisten.