Station: [8] 1933 - 1945 | Die NS-Zeit


Die Nationalsozialisten übernehmen 1933 die Macht. Sie bringen alle und alles unter ihre Kontrolle – auch das Deutsche Rote Kreuz, das durch die Genfer Konvention eigentlich zur Unparteilichkeit verpflichtet ist. Die Nazis unterwandern die Organisation, die damals rund 1,4 Millionen Mitglieder hatte. Sie drängen in Führungspositionen und schließen jüdische Mitglieder aus dem DRK aus. 

1936 wird der SS-Reichsarzt Robert Grawitz stellvertretender-, ein Jahr später geschäftsführender Präsident des DRK. Er ist unter anderem mitverantwortlich für die medizinischen Experimente an KZ-Häftlingen. Er drillt die Rotkreuz-Mitglieder und bereitet sie konsequent auf den Kriegseinsatz vor. Die Rotkreuzfahne neben dem Hakenkreuz gehört fortan zum Alltag, der freundliche Morgengruß ist einem strammen Heil Hitler gewichen. Rassenkunde wird Teil der Ausbildung.

Das NS-Regime beginnt 1939 den Zweiten Weltkrieg. Während des Krieges versorgen, verarzten und pflegen rund 600.000 freiwillige Rotkreuz-Helfer, Schwestern und Ärzte verletzte Soldaten und Zivilisten – in der Heimat und an den Fronten. Besonders für Opfer des Bombenkriegs und in der Betreuung von Flüchtlingen war ihr Einsatz oft lebensrettend.

1944 erhält das Internationale Komitee vom Roten Kreuz für seinen humanitären Einsatz während des Krieges einen weiteren Friedensnobelpreis – den dritten in seiner rund 80-jährigen Geschichte!

„Obwohl wir während des Krieges Großartiges geleistet haben, dürfen wir die Augen vor den unrühmlichen Kapiteln unserer Geschichte nicht verschließen und müssen uns kritisch mit ihnen auseinandersetzen“, sagt die Leitung des Rotkreuz-Museums. 

 

Fotos: © Rotkreuz Museum