Station: [13] Bäuerliches Wohnen und Arbeiten


Vor der Industrialisierung werden in den Häusern alle Räume auch zum Wirtschaften genutzt. In der Stube wird gestickt, gesponnen und gewoben.

Die Schlafstube, in der ein Himmelbett steht, ist stets ungeheizt. Hier wird es im Winter richtig kalt. Die Tücher und Vorhänge des Himmelbetts lindern die Kälte nur bedingt – besser hilft eine Bettpfanne. 

Auch dürfen Nachttopf oder gar ein „Kackstuhl“ nicht fehlen. Denn der Abort befindet sich draußen auf dem Hof. 

In den oft aufwändig bemalten Bauernschränken findet all das Platz, was man sein Eigen nennt. Später dann, nach dem Ableben des Besitzers, wird das Möbel weitervererbt und mit den neuen Initialen bemalt.

Hochzeitskränze, verbunden mit guten Wünschen, die das Haus weihen, segnen und behüten sollen, zeugen noch heute vom Brauchtum dieser Zeit. 

Überhaupt ist der Alltag viele Jahrhunderte lang von Magie und Aberglauben geprägt. So findet sich unter der Türschwelle oft bis weit ins 19. Jahrhundert eine zerbrochene Schere, um zum Beispiel eine Hexe daran zu hindern, den Lebensfaden der Bewohner durchzuschneiden.

Alle Abbildungen: © Stadt- und Fachwerkmuseum Eppingen