Station: [18] Schatzkammer


Die schweren Eisentüren lassen es schon vermuten: Hier, in der ehemaligen Vorratskammer, dem sogenannten „Küchengewölbe“, ist heute unsere Schatzkammer untergebracht.

Anhand von wenigen, ungewöhnlichen Objekten wird hier die Geschichte der Burg und der Schlossanlage erzählt.

Nehmen Sie beispielsweise die kleine, runde Dose in der Vitrine ganz rechts – eine Art Portemonnaie aus der Zeit um 1270, als die Burg erst wenige Jahrzehnte alt war. In dem Döschen wurden spezielle, einseitig geprägte Münzen, sogenannte Brakteaten, aufbewahrt und transportiert. Brakteaten waren aus dünnen, gestanzten Edelmetallen gefertigt und daher sehr empfindlich. Um die filigranen Plättchen nicht zu verbiegen oder zu zerbrechen, bewahrte man sie in festen Dosen wie dieser auf. Wer sein Erspartes wohl vor 750 Jahren auf dem Burggelände verloren haben mag?

Der winzige Würfel in der Vitrine ganz vorne ist nur wenige Jahrzehnte jünger als die Brakteatendose. Die Burgbewohner des 14. Jahrhunderts haben sich mit ihm und anderen Spielsteinen die langen Winterabende in der Burg verkürzt. Gefunden wurde der kleine Würfel vor wenigen Jahren unter dem Boden der historischen Hofestube im Nordflügel. Heute sehen Sie dort die Ausstellung zur Industriegeschichte.

Und schließlich der Türklopfer: Jahrhundertelang hing er am hölzernen Tor des Renaissanceportals, am oberen Ende der Reitertreppe. Er stammt aus dem 16. Jahrhundert, aus der Zeit, als Herzog Moritz die Burg zu einem Jagdschloss und Verwaltungssitz umbauen ließ. Im Laufe der Zeit haben ihn abertausende Menschen in der Hand gehabt und kräftig ans Portal geschlagen… Aug in Auge mit dem seltsam unheimlichen Wesen, das den Ring im Maul hält. Ist es ein Hirsch? Ein Elch? Ein schützender Geist? In jedem Fall ist es eine handwerklich bemerkenswerte Leistung, die wir auch heute noch bewundern.

Alle Abbildungen: © Museum Schloss Klippenstein