Station: [9] Friedrich Wilhelm Vitt (1880-1970)


Friedrich Wilhelm Vitt 

geboren 1880 – verstorben 1970

 

Stammtischgemeinschaft „Ruhige Ecke“ – 1931 bis 1941

Durch eine rege Unterhaltung die Alltagslasten vergessen

Am 11. Juli 1931 wird die Stammtischgemeinschaft „Ruhige Ecke“ in Magdeburg gegründet. Die Mitglieder geben sich eine detaillierte Satzung, mit Schatzmeister, Bannerwart, Tankwart, Gästerat und Obmann. Den Vorsitz übernimmt der Autor Friedrich Wilhelm Vitt.

Von Beruf ist er Schlosser, Lokomotivführer und später, bis zu seiner Verrentung 1945, Meister in einer Magdeburger Maschinenfabrik. Er ist der Protokollant der wöchentlichen Treffen und notiert bis Dezember 1941 jeweils den meist kurzen „geschäftlichen“ Teil der „Sitzungen“ sorgfältig in zwei dicken Kladden. Dabei geht es meist um Planungen von gemeinsamen Essen, Ausflügen oder Geburtstagsfeiern.

Außergewöhnlich ist die Ausgestaltung der beiden Protokollhefte mit vielfältigen Zeichnungen, Karikaturen und „Bierstiefeln“, die die positive Stimmung der gemütlichen Sitzungen verdeutlichen.

In ihrer Satzung vermerken die Mitglieder:

Die an jedem Sonnabend zwischen 17 und 20 Uhr stattfindenden Zusammenkünfte haben den Zweck, durch eine rege Unterhaltung die Alltagslasten zu vergessen.

Es kann über und von allem gesprochen werden; doch darf während der Zusammenkünfte nicht Karte gespielt werden. Mitglied kann jeder anständige und gut gesittete Bürger werden, doch darf der Stammtisch nicht mehr als 12 Stammtischbrüder haben.

Alle Abbildungen: © Gerhard Seitz, Das Deutsche Tagebucharchiv e.V.