Station: [17] Gartenhaus


Liebes Tagebuch, die Ackerbürger hatten vielleicht nicht viel Geld. Aber sie müssen trotzdem vornehme Leute gewesen sein. Denn sie hatten sogar ein kleines Holzhaus im Garten. Das war nicht etwa zur Aufbewahrung der Ackergeräte bestimmt, sondern für sie selbst! Im Sommer. Zum Kaffeetrinken. Und Kuchenessen. Und Plaudern. Was für ein Leben!

Heute stehen hier immer noch Tische und heute können die Museumsbesucher hier Kaffee trinken. Aber was sie nicht wissen: Das Gartenhaus ist auch die Wohnung eines alten Mausepaares und ihrer wunderschönen Tochter! Du hast es erraten, liebes Tagebuch: Ich habe die Maus meiner Träume wiedergefunden.

Ich habe mich ganz vorsichtig vor das Haus geschlichen, mich unter der Schwelle versteckt und ins Haus hineingelugt: Da gibt es einen Steinfußboden und rechts und links zwei hölzerne Sitzbänke. Und hinten auf der rechten Holzbank… da habe ich sie gesehen: Mama und Papa Maus und meine Luzie. Sie hatten es sich gerade um ein paar Kekskrümel gemütlich gemacht und verspeisten sie nach Herzenslust.

Da man bei vornehmen Menschen und Mäusen nicht einfach so mit der Tür ins Haus fällt, bin ich schnell zurück in den Garten gehuscht und habe ein paar Blütenstängel abgeknabbert… also ich meine… einen schönen Strauß Blumen gepflückt. Mit diesen Blumen zwischen den Zähnen bin ich nun zurück ins Gartenhaus und… habe ganz offiziell um die Hand meiner Luzie angehalten. Die Eltern waren sehr erstaunt… aber an den großen, runden, dunklen, wunderschönen Augen meiner Luzie habe ich gesehen, dass ich mein Glück gefunden hatte.

Fotos: © Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH