Station: [004] Claude Monet (1840 – 1926), Der Hafen von Honfleur, 1917


Claude Monets Ansicht des Hafens von Honfleur entstand im Oktober 1917 während einer Reise in die Normandie. Die französische Nordküste zog seit jeher viele Künstler an. Ihre pittoreske Landschaft wurde von Romantikern, Realisten, Nabis und Fauves gemalt. Das Fischerstädtchen Honfleur war ein beliebter Treffpunkt der Impressionisten und spielte bei der Entstehung dieser neuen Kunstrichtung eine entscheidende Rolle. Das gedämpfte Licht und der Wechsel von Sonne und Wolken führten zu spannenden Lichtreflexen und Farbspielen, welche die „Maler des Lichts“ in auf der Leinwand einfingen. Mit knappen Pinselstrichen und punktförmigem Auftupfen hält Claude Monet in diesem Bild das Atmosphärische des Ortes im Wechsel der Jahres- und Tageszeiten fest. Skizzenhaft und flüchtig malt er den alten Hafen, die schiefergedeckten Häuser, den ehemaligen Gouverneurssitz und den Kirchturm. Im Musée Marmottan in Paris befindet sich eine weitere Darstellung Monets von Honfleur. Zur selben Zeit und aus demselben Blickwinkel wie unser Bild entstanden zeigt sie den Ort jedoch in einer ganz anderen Stimmung und Farbigkeit. So kommt auch bei der Abbildung von Honfleur Monets berühmtes Prinzip der Serie zum Tragen.