Station: [014] Alexej von Jawlensky (1864 – 1941), Schwarze Haare in gelbem Hintergrund, 1912


Der russische, expressionistische Maler Alexej von Jawlensky siedelte 1896 mit seiner Lebensgefährtin Marianne von Werefkin nach München über. Hier lernte er Wassily Kandinsky kennen und schloss sich später der Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ an. Den Sommer 1911 verbrachten von Werefkin und Jawlensky in Prerow an der Ostsee. In seinen Lebenserinnerungen berichtet der Künstler: „Dieser Sommer bedeutet für mich eine große Entwicklung in meiner Kunst. Ich malte dort meine besten Landschaften und große figurale Arbeiten in starken, glühenden Farben, absolut nicht naturalistisch und stofflich.“ Im Anschluss an den Aufenthalt am Meer entstand 1912 das Gemälde „Schwarze Haare in gelbem Hintergrund“. Jawlensky wählt ein nahezu quadratisches Bildformat, welches die großen einfachen Formen des Gesichts betont und die Kraft der konturierten Farbflächen intensiviert. Das typisierende Bildnis entwickelt seine Wirkung besonders durch die kraftvollen Kontraste, die sich aus den Farbkombinationen ergeben. Wie wichtig dem Künstler das Zusammenspiel des Kolorits war, zeigt auch die Wahl des Titels: er bezieht sich nicht auf eine konkrete Person, sondern auf den Farbklang, der das Bild bestimmt.