Station: [9] Waldwirtschaft


F: Eichen, Buchen, Kiefern und Fichten schwingen ihre Kronen im Wind. Das Sauerland ist eine der waldreichsten Gegenden Deutschlands. Infolgedessen haben die Menschen hier schon immer mit und vom Wald gelebt.

M: Viele Bauern sind gleichzeitig auch Waldbesitzer, zu jedem Hof gehört häufig ein Stück Wald. Er ist die „Sparkasse“ der Bauern. Wenn die Erträge aus der Landwirtschaft nicht gut ausfallen, hat man immer noch den Wald mit seinen Bäumen. An dieser Station zeigen wir Ihnen, wie die Menschen den Wald für sich genutzt haben. Schauen Sie sich um und hören Sie dabei …

F: Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten die Bauern ein neues Geschäftsmodell. Sie fingen an, Tannenbäume für das Weihnachtsgeschäft anzubauen. Sie versprachen sich davon ein gutes Zusatzeinkommen. Ende des 20. Jahrhunderts erreichte der Boom seinen Höhepunkt. Händler kauften ganze Kulturen auf, um Weihnachtsbäume zu ziehen. Knapp acht Jahre braucht ein Setzling bis zur Ernte.

M: Doch jede Medaille hat zwei Seiten: Die Monokultur laugt Böden aus, Pestizide vergiften ihn.

F: Nordmann- und Nobilistannen, Blau- und Rotfichten – noch heute stammt fast jeder dritte Weihnachtsbaum in deutschen Wohnzimmern aus dem Sauerland. Viele Waldbauern suchen jedoch einen bewussteren Umgang mit der Natur, versuchen Monokulturen zu vermeiden und setzen weniger Herbizide ein.

Denn die töten auch …

Fotos: © Dagmar Trüpschuch