Station: [7] Erste Wallfahrt aus Böhmen nach dem Zweiten Weltkrieg


Die erste Wallfahrt der Böhmen nach Neukirchen b. Hl. Blut nach dem Zweiten Weltkrieg Am 9. Mai 1990 kam erstmals nach über 45 Jahren wieder eine geschlossene Wallfahrergruppe aus Böhmen nach Neukirchen beim Heiligen Blut. Über 700 Pilger, zum Teil in den malerischen Trachten des Chodenlandes, waren angereist, um dieses historische Ereignis mitzuerleben. Die böhmischen Gäste wurden am Marktplatz durch Landrat Ernst Girmindl und Bürgermeister Egid Hofmann begrüßt. Pilgerführer Pfarrer Vladislav Sysel gestaltete seine beeindruckenden Begrüßungsworte als fiktives Zwiegespräch mit dem Gnadenbild. Alle Beteiligten waren den Tränen nahe, als er ausführte: „Es wäre wie eine Antwort auf das lange Warten und Fragen Unserer Lieben Frau aus Neukirchen: ‚Wo sind denn meine lieben Kinder aus Böhmen so lange geblieben? Sie kamen lange Jahrhunderte hierher zu mir mit ihren Freuden und Kummern … Wo sind meine Söhne und Töchter so lange geblieben? … Liebe Frau von Neukirchen, heute können wir Deinem langen Warten mit Freude antworten: ‚Wir sind schon da, wir sind schon da!‘“ Der anschließende Kirchenzug wurde von einer Trachtengruppe aus Mrakov angeführt. Weihbischof Vinzenz Guggenberger, Bischöflich Geistlicher Rat Ulrich Murr und Pater Michael als Guardian des Franziskanerklosters empfingen die Wallfahrer am Kirchenzugang. Höhepunkt war der festliche, dreisprachige Gottesdienst – lateinisch, tschechisch, deutsch. Nach dem Gottesdienst waren die böhmischen Pilger zu einem Essen und einer Sesselbahnfahrt auf den Hohenbogen eingeladen.