Station: [19] Glaskunst


Die farbigen Glasarbeiten sind eine Ode an das Licht und verleihen dem Raum eine sakrale Stimmung. Seit Ende der 1950er Jahre hat Théo Kerg begonnen, Skulpturen und Architekturelemente aus farbigem Glas herzustellen. 

Von seinen taktilistischen Arbeiten und raumgreifenden Skulpturen war der Schritt hin zur Architektur eine logische Folge. Bereits seine frühe Malerei war von der Architektur beeinflusst. Die Strukturen von Mauern hat er mit Sand und Beton in seinen Bildern eingearbeitet. Durch die Verbindung von Glas und Beton werden Wände zu "durchgeistigten Mauern", wie Kerg sie nennt. Dabei brechen die grob geschlagenen Glaselemente das Licht und reflektieren es als Skulptur in den Raum. Das farbige, immaterielle Licht verleiht der Materie eine neue Dimension. Diese Lichtskulpturen öffnen Kerg den Weg in transzendente Welten. 

Die Schwarzweiß Fotografie an der Stirnseite des Raumes zeigt die Skulptur Ikarus. Kerg hat die Arbeit für den Außenbereich der Firma Heidelberg Zement gefertigt. Die Arbeit mit Glas und Beton setzt Kerg bei zahlreichen Architekturprojekten fort. In den 1960er und 70er Jahre gestaltet er unter anderem Kirchen und Kapellen in Deutschland, Frankreich und Luxemburg, darunter die St. Andreas Kirche im nur wenige Kilometer entfernten Neckarhausen. 

Die große Schwarzweiß Fotografie an der Seite zeigt die Trauerhalle auf dem Mannheimer Hauptfriedhof, die wir in der nächsten Station vorstellen.

Foto: © Doro Burkadt