Station: [7] Vorratskammer


Bohnenkraut, Bohnenkraut, wo kann denn so was hier lagern. Die Trockenobstgitter sind alle leer, und unten, was haben wird denn hier ... 

Mau

Oh Gott! Was habe ich mich erschrocken. Ich dachte schon das wäre ne Ratte! Ach Katerchen, 

Mau, unerhört, ich und ne Ratte, das muss ich mir ja wohl nicht bieten lassen, mau. Da mache ich hier fleißig meine Arbeit und werde auch noch beleidigt, diese Menschen halt, wer kann die schon verstehen.  Mau, Mau, schmatz, hm, hm, war das mal wieder lecker mmh. 

Ist ja gut, komm her, lass dich streicheln,  na Katerchen, hast Du eine Maus gefangen? 

So, ist schon besser! Eine ist gut, hier wimmelt es ja nur so von diesen kleinen Leckerbissen. Fressen und gefressen werden, das ist der Lauf der Dinge, Mau. Ja und dass es diesen kleinen Mäuschen an nichts fehlt, dafür sorgt ja schon ihr Menschen mit euren Vorratskammern. Mau, was ackern sich diese armen Zweibeiner nur ab, in ihren kleinen Gärten. Da pflücken Sie das Obst, rupfen die Möhrchen und kratzen die Kartoffeln aus dem Boden, selbst die Oma muss mit auf den Acker. Und dann steht ihr in der Küche und kocht ein für den Winter. Und dörrt und räuchert und dann, knusper, knusper kommen die kleinen Mäuschen, und naschen euch alles weg.  Mau

Ach , was wären denn diese kleinen armen Menschen, wenn Sie mich nicht hätten, Mau, kann mich mal einer kraulen, hier hinter dem rechten Ohr, das täte mir jetzt richtig gut. 

Na zum Glück gibt es noch die Einweckgläser, da kommen die Mäuschen nicht ran. Was haben wir denn hier: Kirschen, Gurken, Zuckerrüben und eingemachte Birnen. Und was ist das in der Holzkiste? Tabakblätter, aus dem heimischen Garten. Ach was wird das gemütlich, wenn der Ofen am Sonntag in der guten Stube bollert und der Hausherr sein Pfeifchen raucht, und mich so richtig schön durchkrault. Mau, wehe der schmeißt mich dann wieder raus. Mau, ach ich brauche ein Verdauungsschläfchen. Ich weiß auch schon wo: ein schönes lauschiges Plätzchen wartet auf mich, gleich nebenan in der Aussteuertruhe, da ist es ja so gemütlich, Mau.

Foto: © Fischer- und Webermuseum