Station: [4] Mag in stolzer Truhe blinken Münze an Münze – Münzen und Handel


Globalisierung. Welthandel. Das sind keine Erfindungen der Neuzeit. Schon im Römischen Imperium wurde reger Handel betrieben – und das über tausende Kilometer hinweg. Wein importierte man aus dem heutigen Spanien nach Riegel, Austern von der Atlantikküste, Früchte aus Italien oder Nordafrika. 

Wein und Olivenöl wurden beispielsweise in großen Amphoren und Krügen transportiert. Diese wurden als eine Art Einwegkeramik genutzt. Das Objekt mit der Nummer 5 zeigt den Henkel eines Krugs – mit der Signatur EVT. Unklar ist bislang, für was diese Signatur steht. Vielleicht verbirgt sich hinter der Abkürzung ein Töpferstempel, also eine Art Herstellermarke.

Rechts oben in der Vitrine zeigen wir Ihnen verschiedene römische Münzen. Die große Münze in der Mitte ist beispielsweise ein Sesterz. Geprägt wurde er um das Jahr 90 nach Christus in Rom. Auf der Vorderseite ist das Porträt des Kaisers zu sehen – in diesem Fall ist es Kaiser Domitian. Er gehörte zum Geschlecht der Flavier. Seine 15-jährige Amtszeit wurde vor allem von Auseinandersetzungen mit dem Adel sowie dem Senat überschattet. 

Am Ende fiel Domitian einem Attentat zum Opfer – und damit endete auch die flavische Dynastie. Für die römischen Senatoren war Domitian ein schlechter Kaiser, er galt ihnen gar als Tyrann. Seine militärischen Erfolge sowie seine Politik zeichnen ihn aber eher als einen gewandten Herrscher.  

Münzen spielten besonders in den Städten und Militärlagern eine große Rolle. Für Archäologen sind sie wichtige historische Zeugnisse. Im 3. und 4. Jahrhundert gab es zwar so etwas wie "Währungsreformen". Jene unter Kaiser Aurelian ging allerdings fürchterlich schief, sie führte zu einer Inflation, die die wirtschaftliche Krise des Reiches zu jener Zeit noch verschlimmerte. Trotz Währungsreform wurden die alten Münzen aber weder eingezogen noch für ungültig erklärt. Die wichtigsten Einheiten waren der Sesterz und der Denar. Ein Sesterz hatte dabei den Wert von einem Viertel Denar. 

Die Darstellung des Kaisers auf den Münzen hatte ganz praktische Gründe: Der neue Herrscher wurde auf diese Weise schnell im gesamten Reich bekannt. Der erste, dem dieses Recht zugestanden wurde, war Julius Cäsar. Auf den Rückseiten der Münzen waren in der Regel Götter abgebildet, beispielsweise Jupiter. Oder Personifikationen wie Aequitas oder Iustitia. Vielleicht werfen Sie bei Gelegenheit einen Blick auf das Riegeler Gemeindewappen. Womöglich erinnert Sie das an etwas. 

© Archäologisches Museum Riegel