Station: [22] Fuchsturm, Grabenschied 15


F: Denk-mal nach!, hätte man dem früheren Besitzer des Hauses hinter der alten Stadtmauer gerne zugerufen. Denkmal! Denkmal!

M: Wir möchten Ihnen jetzt die unglaubliche Geschichte von einem Pfarrer, dem Fuchsturm und der alten Stadtmauer erzählen.

F: Hinter der Stadtmauer, die links und rechts am alten Fuchsturm anschließt, hatten einst Pfarrer ihr Anwesen. Pfarrgartenturm wird der Turm deswegen auch genannt. Vor langer Zeit lebte dort auch ein sonnenverliebter Pfarrer, den es maßlos ärgerte, dass nur so wenig Sonnenstrahlen in seinen Garten fielen. Kurzerhand ließ er den oberen Teil der historischen Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert ein Stück abtragen.

M: Doch nicht nur das: Der Eingang des Fuchsturms liegt wie bei vielen Wehrtürmen auf einer Höhe von fast sechs Metern. Zu hoch!, dachte der Pfarrer und ließ in den historischen Turm einen ebenerdigen Zugang brechen, um ihn als Gartenhäuschen nutzen zu können.

F: Aus heutiger Sicht eine erstaunliche Geschichte. Auch der Turm war ursprünglich höher. So hoch wie der Schimmelturm am Rathaus. Über die Jahrhunderte wurden die oberen Stockwerke nach und nach abgetragen. Früher nahm man es halt nicht so genau mit demDenkmalschutz.

M: Heute stehen sowohl die alte Stadtmauer als auch der Fuchsturm unter Denkmalschutz.

F: Als nächstes zeigen wir Ihnen genau die gegenteilige Geschichte: ein Haus, das liebevoll restauriert wurde: nach historischem Vorbild und mit traditionellen Baustoffen . Es steht in der Wermutshäuser Str. 9.

Fotos: © Trüpschuch