Station: [6] Ev. Pfarrkirche St. Jakob, Kirchplatz 2


F: Die Kirche St. Jakob ist Mittelpunkt des evangelischen Lebens in Niederstetten. 1290 erstmalig erwähnt, war das spätromanische Gotteshaus wahrscheinlich schon 1230/1240 erbaut worden. 1788, im Zeitalter des Barock, wurde die Kirche umgebaut und neu gestaltet. Unter dem Boden des heutigen Kirchenschiffs werden Reste eines noch früheren Kirchenbaus aus den Jahren um 800 vermutet.

M: Stolz trägt sie die Spuren ihrer Geschichte in einer Mischung aus romanischen und barocken Bauteilen. Schauen Sie sich einmal die ungewöhnlich dicken Wände des Kirchenbaus an – und die auffallend kleinen Fenster an den Seitenwänden. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Kirche aus der Zeit der Romanik stammt, in der Kirchen quasi als Gottesburgen erbaut wurden. Etwa ab dem Jahr 1600 begann man damit, größere Fensteröffnungen in die romanischen Seitenwände einzuschlagen. Die Menschen wollten nicht mehr in einem dunklen Kirchenschiff sitzen.

F: Ursprünglich war die Jakobskirche eine Chorturmkirche, das heißt, der Chorraum war direkt in das Untergeschoss des Turms eingebaut. Im Jahr 1788 wurde der marode Turm abgetragen. Anschließend vergrößerte man den Chorraum, allerdings ohne darüber einen neuen Kirchturm zu errichten.

M: Eine Tagesreise von hier entfernt liegt eine weitere Jakobskirche – und zwar in Rothenburg ob der Tauber. Pilger dürften das Ziel kennen, denn Rothenburg gehört zum berühmten Jakobsweg oder „Camino“. Es darf darüber spekuliert werden, ob einstmals ein Seitenweg des Jakobswegs an Niederstetten vorbeiführte …

F: Wir würden Ihnen gerne die Kirche von Innen zeigen. Doch leider hat sie nicht immer geöffnet. Wir haben jedoch Innenaufnahmen gemacht, die wir Ihnen an der kommenden Station zeigen.#

Fotos: © Trüpschuch