Station: [2] Bürohaus


Hier, im Erdgeschosse des Bürohauses von 1917 befand sich das Magazin und Hauptlager des Werkes. Hier lagerten sowohl Werkzeuge, Verbrauchsmaterialien als auch Roh- und Hilfsprodukte für die Rüstungsproduktion. Der Warentransport von und zum Lager erfolgte über ein Schienennetz, das einzelne Standorte des Werkes miteinander verbunden hat. 

Auch zu DDR-Zeiten nutzte das Werk das untere Geschoss zur Lagerung von Elektro- und Kleinteilen. Die Verwaltung des Lagers erfolgte seit Mitte der 1950er-Jahre mit Lochkartentechnik, die das Büromaschinenwerk selbst entwickelt und hergestellt hat und hier im Lager in der Praxis erprobte. In diesem Gebäude entstand so die erste Lochkartenstation der DDR mit Magnetlocher, Sortiermaschinen und Tabelliermaschine, um damit die Warenflüsse und Lagerbestände des großen volkseigenen Betriebs zu verwalten.

In den oberen Etagen des Bürohauses saßen die kreativen Köpfe des Betriebs. Hier waren das Konstruktionsbüro, der Musterbau und das Testlabor bis Ende der 1960er Jahre untergebracht. Neue Produkte wurden hier entwickelt und konstruiert und als Prototypen im Testlabor geprüft. 

Bis zum Ende des Büromaschinenwerks 1991 befand sich in diesem Gebäude auch die Materialwirtschaft und die Finanzbuchhaltung, was zur Bezeichnung „Bürohaus“ führte.

Alle Abbildungen: © Stadtarchiv Sömmerda
Informationen von Herrn Dr. Hans-Diether Dörfler, Sigmar Radestock