Station: [8] Kappenboden / Mühlenkappe


Hier erzählen wir Ihnen, wie wir die Mühle in Betrieb nehmen.

Das Bild auf Ihrem Smartphone zeigt die Flügelwelle und das Kammrad, das wie eine Krone auf dem Königsbaum liegt. Links und rechts im Kammrad sind zwei eingelegte Balken, die sogenannten Sturmbalken. Sie blockieren die Mühlenflügel. Vor der Inbetriebnahme der Flügel werden die Sturmbalken nach unten geklappt. 

Das um das Kammrad herumführende Stahlband ist die ursprüngliche Feststellbremse, auch Stahlbandbremse genannt.

Unter dem Kammrad sehen Sie einen horizontal schwebenden Eichenbalken. Er ist mit einer Kette an der Stahlbandbremse befestigt. Durch die Schwerkraft zieht er das Stahlband wie eine Backenbremse um das hölzerne Kammrad. Die Mühle steht still.

Der Müller muss die Bremse händisch lösen, bevor er die Flügel in Betrieb nimmt. Dazu muss er in die Mühlenkappe klettern. Dort wird die Bremse durch einen Kettenzug betätigt, der über eine Rolle gelenkt wird. Das macht der Müller jedoch erst, wenn er …

… hier auf dem Kappenboden eine Art „Ganghebel“ betätigt hat. Sie sehen ihn im Boden des Kappenbodens und auf dem Bildschirm Ihres Smartphones. Damit wird die Mahlspindel beim Stirnrad je nach aktueller Position des Hebels entweder ein- oder ausgekoppelt. 

Zur Erinnerung: Die Mahlspindel gehört zum Mahltisch auf dem Mahlboden. Sie treibt den Läuferstein an.

Erst wenn der „Ganghebel“ für die gewünschte Funktion die korrekte Position hat, wird die Feststellbremse durch Hochziehen des Eichenholzbalkens gelöst. Abschließend müssen draußen noch die Flügelklappen, die sogenannten Ventikanten-Bremsen geschlossen werden. Bei ausreichendem Wind fangen die Flügel allmählich an, sich zu drehen. Will man später die Mühle wieder abstellen, wird alles in umgekehrter Reihenfolge wieder rückgängig gemacht.

Nun beginnt der Abstieg. Bitte steigen Sie die Treppen rückwärts hinunter und halten Sie sich gut an beiden Geländern fest. Wenn Sie wieder vor der Mühle stehen, erinnern Sie sich doch bitte daran, wo die Flügel standen, bevor Sie die Mühle betreten haben! Sehen sie den Unterschied?

Fotos: © Dagmar Trüpschuch und Förderkreis Alte Mühle Donsbrüggen