Station: [19] MAHLUNG UND ZUBEREITUNG
Wenn Sie den richtigen Kaffee gewählt haben, dann kommt es zunächst auf die Mahlung an. Ob von Hand, oder ob elektrisch gemahlen wird, ist weniger entscheidend. Wichtiger sind das Mahlwerk und der Mahlgrad. Bestens geeignet ist ein Kegelmahlwerk, weniger empfehlenswert sind Messer, die die Kaffeekerne zerhacken, denn das Kaffeemehl darf dabei nicht zu heiß werden, weil sonst die ätherischen Öle verbrennen.
Für den Mahlgrad gibt es folgende Faustregel: Je länger das Wasser mit dem Kaffee in Verbindung ist, desto gröber sollte die Mahlung sein. Eine eher grobe Mahlung wird bei der Presskolbenkanne benötigt, also wenn der Kaffee nach 2 bis 3 Minuten Ziehzeit mit einem Sieb abgepresst oder durch ein Sieb abgegossen wird. Das war lange Zeit die traditionelle Kaffee-Zubereitung, bis der Kaffeefilter entwickelt wurde.
Es gab viele Versuche, den Kaffeesatz im Kaffeegetränk zu vermeiden, bis die deutsche Hausfrau Melitta Bentz aus Dresden, die Idee hatte ein Sieb mit einem Papierfilter zu verwenden. Sie benutzte einen Blumenübertopf aus Messing, bohrte Löcher in den Boden und legte einen Filter aus Papier hinein.
Das erste Filterpapier, mit dem sie experimentierte, war das Löschpapier aus dem Schulheft ihres Sohnes. 1908 meldete diese patente Frau dann ihre Idee zum Patent an – das Kaffeesieb mit Filterpapier. Und bis heute ist der Markenname Melitta in Deutschland ein Synonym für den Kaffeefilter, obwohl es inzwischen auch andere Filtersysteme gibt.
Im Gegensatz zum Filterkaffee steht die Zubereitung eines Espresso-Kaffees. Ein echter Espresso ist ein Extrakt aus viel Kaffee. Dabei wird Wasser mit hohem Druck durch fein gemahlenes und verdichtetes Kaffeepulver gepresst. Espresso Kaffees werden länger geröstet als Filterkaffee und enthalten meist Robusta.
Viele meinen, dass ein Espresso besonders viel Koffein enthalten muss. Die Robusta Pflanze enthält doppelt so viel Koffein wie die Arabica Pflanze. Aber wie viel Koffein ein Kaffeegetränk enthält, hängt von der Verweildauer des Kaffeepulvers im Wasser ab. Bei einer Durchlaufzeit von etwa 20-25 Sekunden wird nur wenig Koffein extrahiert. Daher enthält Kaffee aus einer Espresso Maschine weniger Koffein als ein Filterkaffee.
Arabica Kaffees sind häufig weniger für die Espresso-Zubereitung geeignet, weil sie durch die Konzentration an geschmacklicher Feinheit verlieren oder extreme Säuren entwickeln können und keine perfekte Crema entwickeln.
Im Bereich unserer Espresso-Maschinen, sehen Sie auch den Musterkoffer eines Kaffeevertreters aus den 1950er Jahren. Der Koffer enthält alles, was Cafés oder Gaststätten zum Kaffeeausschank brauchten.
Foto: © Kaffeemuseum Burg