Station: [4] Gutenberg und die Erfindung des Buchdrucks


Tatjana Digit: Wer könnte die Geschichte des Buchdrucks besser erzählen als Johannes Gutenberg himself. Meister Gutenberg, kommst du?!

Johannes Gutenberg: Gerne, es ist mir eine Freude. Darf ich mich vorstellen? Ich wurde 1400, also vor mehr als 620 Jahren, in Mainz geboren. Hannes Gensfleisch rief man mich. Bis 1420 war Gensfleisch unser Familienname. Der Name Gutenberg leitet sich vom Hof zum Gutenberg ab, wo meine Familie damals lebte. Zu meiner Zeit erlebte die Welt eine ungeheure geistige Revolution mit vielen neuen Ideen. Dazu gehörte auch die Revolution des Buchdrucks, die ich angestoßen habe. Die Erfindung des Buchdrucks sollte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Welt haben. Die weitreichende Verfügbarkeit des gedruckten Wortes zu erschwinglichen Preisen förderte die Bildung der Menschen. Mit meiner Erfindung wurde der Grundstein für die moderne Wissensgesellschaft gelegt.

Tatjana Digit: Wow - wie kam es dazu?

Johannes Gutenberg: Ich war handwerklich und künstlerisch sehr begabt. 1450 eröffnete ich eine Druckerwerkstatt, in der ich die erste Druckpresse mit beweglichen Buchstaben ausprobierte. Meine Erfindung! Ich habe auch das Handgießinstrument erfunden, in dem wir alle Buchstaben, die wir brauchten, aus einer Bleilegierung gegossen haben. Die Buchstaben haben wir dann einzeln in die Druckformen gesetzt.

Schon zwei Jahre später haben wir auf meiner Presse die 42-zeilige Bibel in lateinischer Sprache gedruckt, in einer geschätzten Auflage von ca. 180 Stück. Hier sehen Sie ein Exemplar. Ungefähr 30 davon wurden auf Pergament gedruckt.

Tatjana Digit: Spannend, aber ich glaube, dass die Erfindung des Computers die Welt ebenso stark verändert hat.

Johannes Gutenberg: Damit kenne ich mich nicht aus, das war weit nach meiner Zeit. Ich verabschiede mich jetzt wieder. Gehaben Sie sich wohl!

Fotos: © Druckereimuseum Weiss