Station: [23] Das Treiben


Aus flach mach rund! Beim Treiben wird ein Blech mit Kraft und Feingefühl traktiert und in eine gewölbte Form gebracht – ein halbkreisförmiges Schälchen etwa oder eine Obstschale mit wellenförmigem Rand.

Dazu sind zwei Dinge vonnöten: Ein Treibhammer und ein konkaver Untersatz, der die spätere Form des Blechs vorgibt. Und darüber hinaus natürlich eine große Menge Erfahrung.

Das zunächst ebene Blech wird auf den Treibuntersatz gelegt und dann mit Hammerschlägen bearbeitet, immer von der Mitte ausgehend zu den Rändern. Das Blech senkt sich in die Kuhle, doch dabei bilden sich schnell Falten im Blech, die sofort ausgeglichen werden müssen. Mit der kugelförmigen Seite des Hammers wird dann weiter getrieben, das heißt, das Blech wird weiter in die Hohlform gebracht. Es wird dünner und dünner und an den Außenrändern bilden sich stark beanspruchte Stellen, die es im Blick zu behalten gilt. Am Ende, wenn alles geklappt hat, hält man dann eine wohlgeformte Schale oder Servierplatte in der Hand.

 

Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann