Station: [27] Das Wulsten


Sie kennen Sie alle: an Fensterbänken, Dachrinnen, Kuchenblechen, Blumenkästen kringelt sich das Blech am Rand. Die Wulst bildet einen schönen Abschluss und sorgt für eine erhöhte Festigkeit des Werkstücks.

Doch um ein Blech so schön und gleichmäßig in die Rundform zu biegen, braucht man eine Maschine. Eine der beiden Wulstmaschine hier auf dem Arbeitstisch ist sage und schreibe 170 Jahre alt! Aber im Wesentlichen hat sich die Handhabung dieser Maschinen bis heute nicht verändert.

Sie nehmen das Blech, das gewulstet werden soll, und spannen es in der Breite in die Maschine ein. Die Kante wird in die Nut des sogenannten Wulststabs eingeführt, also in den Spalt einer Welle. Wenn dieser Wulststab nun ganz einfach mit der Hand gedreht wird, zieht er das Blech mit in die Drehung und formt es zu einer Rundform – einer Wulst. Hat der Handwerker eine vollständige Umdrehung vollzogen, löst er die Verankerung des Stabes an der Seite, bewegt ihn ein wenig und kann das fertig gewulstete Blech seitlich von dem Stab abziehen. Einfach aber effektiv!

 

Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann