Station: [38] Karbidschweißgerät


Wenn Sie sich jetzt wundern: Hier haben keine Tiefseetaucher ihre Sauerstoffflaschen vergessen. Diese Hochdruckbehälter waren früher auf fast jeder Baustelle zu finden und lieferten direkt vor Ort die Energie zum Löten und Schweißen.

Das war nicht ungefährlich, denn in dem Behälter lief eine komplexe chemische Reaktion ab. Das Schnittmodell zeigt es anschaulich. Im Innern des Hochdruckbehälters befand sich Calciumcarbid – mit anderem Namen „Karbid“ – ein weißer Feststoff. Kommt das Karbid mit Wasser in Kontakt, sinkt es also in den blau lackierten Bereich, so entsteht das Gas Ethin, das – zusammen mit Sauerstoff – die Energie zum Schweißen liefert.

Eine ziemlich gefährliche, da hochexplosive Angelegenheit! Deswegen wurde irgendwann auch darauf verzichtet, das Karbid direkt auf der Baustelle reagieren zu lassen. Das Gas Ethin (das Produkt dieser Reaktion) kam in Flaschen abgefüllt zur Baustelle – im Hinblick auf die Sicherheit eine sehr weise Entscheidung!

 

Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann