Station: [302] Die Hausmarken (Handteken)


F: Sie erinnern an Runen. Doch sind es keine Buchstaben, sondern Besitz- und Erkennungszeichen: die sogenannten Hausmarken.

M: Früher im Ammerland gehörten sie zu jeder Bauernstelle. Sie bezeichneten den Hof… und natürlich auch seine Bewohner. Eingeschnitzt im Fachwerk des Hauses, in Schränke, Truhen und sogar ins Kirchengestühl zeigten sie an, wer hier wohnte, wem etwas gehörte oder wer wo seinen Platz hatte. Selbst auf den Grabsteinen alter Familiengräber findet man sie.

F: In Zeiten, in denen die wenigsten lesen und schreiben konnten, waren die Haumarken unerlässlich. Sie dienten als eine Art Siegel oder Stempel für die jeweilige Familie. Testamente, Verträge oder Schuldscheine wurden mit den Hausmarken „unterschrieben“. Erst mit zunehmender Alphabetisierung verschwanden sie aus dem Schriftverkehr.

M: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat Heinrich Sandstede, einer der Gründungsväter des Freilichtmuseums, die Hausmarken aller Kirchspiele des Ammerlands gesammelt und erforscht. Schauen Sie sie in Ruhe durch. Vielleicht kennen Sie ja die eine oder andere alteingesessene Familie? Oder finden Sie Gefallen an einem besonders schönen Zeichen?

F: Wie wäre es zum Beispiel mit Dierk Diercks aus Burgfelde? Oder Johann Schmidt aus Westerloy? Oder Arendt Stindt aus der Gemeinde Zwischenahn?

M: Schauen Sie auf die Tafeln und lassen Sie sich inspirieren. Wie sähe Ihre Hausmarke aus?

 

Fotos: © Tanja Heinemann