Station: [401] Hamm und Heuluke


M: Schauen Sie nach oben. Im Gegensatz zum Ammerländer Bauernhaus ragt das Reitdach des Dweersack deutlich über die Fassadenfront hinweg. Diese architektonische Besonderheit nennt sich „Hamm“.

F: Sie ist praktisch bei Regen… und bei Feuer! Denn wenn das Dach brannte, fiel das brennende Reit einige Meter vor die Eingangstür, so dass Mensch und Tier noch fliehen konnten.

M: Unten in dem vorgezogenen Halbrund erkennen Sie eine Luke. Von hier befüllte man den Heuboden. In größeren Häusern lag diese Luke im Innenraum, auf der Diele, in kleineren Häusern war sie Teil des Hamms, direkt vor der Grootdör.

F: Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie auf einer Strebe links der Grootdör geschnitzte Zahlzeichen. Sie geben die Jahreszahl 1532 an. Der Dweersack ist also fast 500 Jahre alt und stand ursprünglich im Dorf Rostrup am westlichen Ufer des Zwischenahner Meeres. 1928 vom Heimatverein erworben, wurde er zunächst südlich von hier, auf der anderen Seite der Straße, wieder-errichtet. Mit 20 Betten, 20 Strohsäcken und Kochgelegenheiten ausgestattet, war der Dweersack die erste Jugendherberge des Ammerlandes.

M: Mitte der 1950er Jahre wurde er erneut abgebaut und hierher, in die Nachbarschaft von Schmiede, Einraumhaus und Heuerhaus, versetzt.

Fotos: © Tanja Heinemann