Station: [500] Das Einraumhaus


M: Das Eenrumhus – das Einraumhaus – ist das kleinste Wohngebäude auf dem Gelände des Freilichtmuseums.

F: Mit seinem großen Dach, dessen Spitze wie eine Schlumpfenmütze nach vorne ragt, seinem halbrunden Hamm über dem Eingangsbereich, den kleinen, bleiverglasten Fenstern beidseitig der Grootdör sieht es freundlich und einladend aus.

M: Heuerhaus, Bauernhaus und Dweersack hatten zuvor auf anderen Gehöften gestanden und waren hierher versetzt worden. Das Einraumhaus hingegen ist eines der wenigen Gebäude auf dem Gelände, das direkt an Ort und Stelle als Museumshaus erbaut wurde.

F: 1941 vom Heimatverein errichtet, war das Einraumhaus noch einige Jahre von einem Schäfer bewohnt. In den 1950er Jahren war hier eine Töpferei untergebracht. Heute stellt es – neben landwirtschaftlichen Geräten – den Beruf des Schuhmachers näher vor.

M: Das Ammerländische Erbrecht sah vor, dass der älteste Sohn als Grunderbe gilt. Nur er konnte den elterlichen Hof übernehmen. Die jüngeren Geschwister mussten sich anderweitig verdingen. Wer Glück hatte und sich geschickt anstellte, wurde als Heuermann auf dem Hof des eigenen Bruders oder einem benachbarten Hof übernommen, gründete eine Familie und bewohnte ein hübsches Heuerhaus. Wer weniger Glück hatte, musste sich durchschlagen und lebte vielleicht in solch einem Einraumhaus.

F: Dass man darin aber durchaus auch glücklich werden konnte, hören Sie in unserem nächsten Audio.

Fotos: © Tanja Heinemann