Station: [705] Der Ziehbrunnen


M: Kein Bauernhaus verfügte früher über eine eigene Wasserversorgung. Alles Wasser für Mensch und Vieh musste täglich aufs Neue aus dem gemeinschaftlichen Brunnen geholt werden – meistens die Aufgabe der Magd.

F: Klassische Schachtbrunnen wie dieser werden im Niederdeutschen als „Sodbrunnen“ bezeichnet, das hier geschöpfte Wasser als „Sodwasser“.

M: Die ältesten Brunnen des Ammerlands sind – nachdem sie ausgeschachtet worden waren – mit Weißtorf und Kiessand ausgekleidet worden. So wurde das Wasser gefiltert und verlor ein wenig seinen moorigen Geschmack. Später mauerte man die Brunnenschächte aus eigens dafür hergestellten Backsteinen.

F: Der Brunnen hier auf dem Museumsgelände war früher mit einem Rahmen aus Eichenholz und ist heute mit einer Sandsteinverkleidung umgeben. Über den mächtigen Schwingbaum wurde das Wasser in Eimern nach oben befördert und nach Hause getragen.

Fotos: © Tanja Heinemann