Station: [706] Die Timmerkamer


F: Die Timmerkamer war das, was wir heute einen Geräteschuppen nennen würden… allerdings ein Schuppen von exzellenter Machart! Das Eichenfachwerk ist mit Geflechten aus Weiden- oder Haselzweigen ausgefacht, die mit Lehm verschmiert sind.

M: Eine Hobelbank, eine Drechselbank und andere Arbeitsgeräte haben hier ihren Platz. Denn auf dem Bauernhof wurde fast alles selbst hergestellt und repariert. Der nächste Handwerker war weit und so legten Bauer und Knecht selbst Hand an, wenn eine Forke zerbrochen war, ein Wagen oder Kahn ausgebessert werden mussten. Zu den Höfen gehörte meist auch ein Waldstück, aus dem das Holz gewonnen und hier zum Trocknen aufbewahrt wurde.

F: Die Timmerkamer liegt an der Längsseite des großen Bauernhauses und ist durch die Grootdör in wenigen Schritten erreichbar. Der breite Fahrweg zwischen den beiden Gebäuden kann mit einem Rollbaum versperrt werden. Das hält beispielsweise die Schweine davon ab, sich im Bauerngarten genüsslich zu tun. Wer als Fußgänger schnell an der Timmerkamer entlang wollte, nahm den sogenannten „Stegeler“, einen schmalen Überstieg, der mit zwei großen Schritten überwunden werden konnte.

Fotos: © Tanja Heinemann