Station: [800] Der Museumskroog


M: Der Museumskroog vereint das Angenehme mit dem Nützlichen…

F: … oder eher mit dem Lehrreichen. Denn er beherbergt sowohl ein Museum als auch ein Hotel mit Gaststätte, in der deftige Hausmannskost serviert wird. Das Museum hier in Specken existiert seit über 30 Jahren und versteht sich als ideale Ergänzung zum Freilichtmuseum am Zwischenahner Meer. Hier werden alte Handwerkstechniken dokumentiert und am Leben gehalten. Hier werden die Ammerländer Bräuche und Trachten vorgestellt. Und hier finden Sie auch eine umfangreiche Sammlung früherer Fahrzeuge: vom jahrhundertealten Ackerwagen über elegante Landauer bis hin zum pferdegezogenen Bestattungswagen.

M: Am Beginn des 20. Jahrhunderts ließ Heinrich Kapels das Haus erbauen und eröffnete im Jahr 1912 seinen „Kornspieker“: eine Gastwirtschaft mit Festsaal sowie ein Kolonialwarengeschäft, in dem man Kaffee, Tee, Gewürze, Schokolade und andere damals exklusive Waren kaufen konnte.

Und eine Kornbrennerei, in der das Getreide zu Magenbitter und Schnaps gebrannt wurde. In den 1950er Jahren kam eine Kegelbahn hinzu und die Kapels verlegten sich auf die Herstellung von Mineralwasser und Süßmost. 1970 musste der Kolonialwarenladen schließen, die Supermärkte machten dem kleinen Laden das Leben schwer.

F: Anfang der 1990er Jahre, nachdem drei Generationen der Familie Kapels den Kornspieker bewirtschaftet hatten, kaufte der Heimatverein Gelände und Gebäude und richtete dort sein Museum ein. Die Gaststätte, die schon seit Anbeginn den Mittelpunkt des kleinen Dorfs Specken gebildet hatte, mit blieb selbstverständlich erhalten.

Fotos: © Tanja Heinemann