Station: [902] Der Scholjegerdes-Hof


Wels: Ein „Swienstall“? Da traue ich mich nicht rein!

Eule: Mensch, Wels! Was soll dir denn da passieren?

Wels: Schweine sind ungehobelte, stinkende Viecher, die einen anrempeln und mit ihren Schnauzen einen Höllenlärm machen.

Eule: Lass uns doch wenigstens mal schauen! Und das, was du über Schweine sagst, das stimmt doch gar nicht. Schweine sind sehr feinfühlige und soziale Wesen. Sie sind nur nicht so elegant. Und – ja, ich gebe es zu – sie haben ein paar Schwierigkeiten mit der Feinmotorik. Aber ich glaube, da sind gar keine Schweine mehr drin.

Wels: Nicht? Aber früher…

Eule: Ja, früher… da war der Scholjegerdeshof ein großer Bauernhof. Mit Schweinen und Kühen und allem drum und dran. Jahrhundertelang! Aber das ist vorbei.

Wels: Wie jetzt?

Eule: Nee, nicht jetzt. Sondern schon seit ein paar Jahren. Da wurde der Scholjegerdeshof umgebaut. Und seitdem gibt es hier ein großes Restaurant und kuschelige Sitzecken zum Wohlfühlen und eine Menge schöner und leckerer Sachen.

Wels: Und der Schweinestall?

Eule: Der ist auch umgebaut worden. Und da kann man heute auch sitzen und essen… als Mensch natürlich. In den Schweinekoben.

Wels: Menschen, die in Schweinekoben essen? Ich weiß nicht. Zu meiner Zeit gab es so etwas nicht.

Eule: Du bist eben ein alter, aus der Mode gekommener Fisch.

Wels: Das ist gemein.

Eule: Jetzt lass uns einmal da reingehen und schauen. Ich habe gehört, die sollen dort besonders leckeren Aal haben.

Wels: Aal?! Lecker? Das muss ich sehen!... ähm… kosten!

Eule: Quod erat demonstrandum. Also los, alter Junge. Lass uns reingehen.

Wels: Bin schon unterwegs!

Fotos: © Scholjegerdeshof