Station: [19] Haus 2_1. OG: Sabbat und Bibelstudien


F: Ein junger Mann ist in seine Studien vertieft. Er trägt eine Kippa, die traditionelle Kopfbedeckung jüdischer Männer. „Bedecke Dein Haupt, so dass der Segen Gottes auf Dir ruht“, heißt es im Talmud. Der Talmud ist nach der Thora das zweite wichtige Buch im Judentum. Das Buch umfasst eine mehrhundertjährige mündliche und schriftliche Überlieferung und Auslegung der Gebote, die Gott den Menschen gab. Das Studium der Heiligen Schriften – dazu gehört auch die hebräische Bibel mit der Thora – und deren Auslegung nimmt eine zentrale Stellung im Judentum ein.

M: Die linke Raumvitrine zeigt den Beginn des Sabbat mit dem traditionellen Segen, den die Frau des Hauses über die Kerze spricht. Der Sabbat ist ein traditionelles Familienfest im Judentum. Sabbat ist der siebte Tag der Woche, der zum Ruhen einlädt. Es ist verboten an diesem Tag zu arbeiten. Gemeinsam erinnert sich die Familie an die göttliche Erschaffung der Welt. Er beginnt am Freitagabend bei Anbruch der Dämmerung und endet am Samstagabend.

F: Am Sabbat werden drei Mahlzeiten gereicht. Unser Tisch hier ist gedeckt mit einem Sabbatkerzenleuchter und einem Kidduschbecher, aus dem der Wein getrunken wird. Zwei Weißbrote liegen unter einer bestickten Challa-Decke. An der Rückwand hängt ein Misrach. Das ist eine gerahmte Schrift, die die Gebetsrichtung für das häusliche Gebet anzeigt – gen Osten.

M: Obwohl Jüdinnen und Juden ihren festen Platz in der Hofgeismarer Gesellschaft hatten, mussten sie unter dem zunehmenden Antisemitismus der Bevölkerung leiden. Über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erfahren Sie mehr in dem angrenzenden, schwarz gestalteten Raum. 


Fotos: © Stadt Hofgeismar / Paavo Blåfield