Station: [17] Die Dampfmaschine Nr. 7


Das ist sie: die berühmte Dampfmaschine Nr. 7, die bis heute auf dem ehemaligen Werksgelände hinter unserem Museum in Aktion bestaunt werden kann.

Hier ist sie auf dem großen Wandbild und im Modell zu sehen. Wie die Dampfmaschine die Blockwalzenstraße antrieb, das erklärt Ihnen dieses Modell, das Sie mit dem Knopf rechts zum Leben erwecken.

Die Stahlblöcke werden mit Eisenbahnwaggons herangebracht und von einem Kran verladen. In einem permanenten Prozess werden die Blöcke durch den Blockstoßofen hindurchgeschoben, um sie auf die Verarbeitungstemperatur von 1.100 Grad zu bringen. Rotglühend werden die Blöcke dann zu den drei Walzgerüsten gebracht, die von der Dampfmaschine angetrieben werden.

Das Vorgerüst und das Fertigwalzgerüst bestehen jeweils aus drei Walzen, das hintere Polierwalzgerüst aus zwei. Der Stahlblock wird über die Wippen durch die Walzen geführt: Er wird gehoben, dann erfolgt der erste Stich, also die erste Durchfahrt durch die Walze. Danach wird der Block wieder gesenkt, zurückgeführt, wieder gehoben, dann erfolgt der zweite Stich.

Nach zweimal sechs Stichen ist aus dem ursprünglich etwa 1m 50 langen Block ein 80 Meter langer Walzenstab geworden, der auf den Rollgängen zur Platinenschere geführt und dort in kleinere Platten geschnitten wird. Ein Platinenstapel wie rechts im Modell zu sehen ist, ist das Endprodukt im Blockwalzwerk. Anschließend kamen die Platinen ins Blechwalzwerk, wo sie, je nach Bedarf, zu Blechen bis zu 1 Millimeter Dicke ausgewalzt werden konnten.

Die Dampfmaschine Nr. 7 trieb alle drei Walzgerüste des Blockwalzwerks an, und zwar von 1912 bis 1990 nahezu ohne Pause. 1990 wurde sie voll funktionsfähig stillgelegt.

Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale